Games Convention: "Die Gilde 2" steht in den Startlöchern

Handelsstrategen finden beim erneuten Einstieg ins mittelalterliche Geschäfts- und Machtspiel viel Bekanntes, aber auch eine neue grafische Gestaltung und einige frische Ideen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Nowarra

Handelssimulation und Strategiespiel in einem ist "Die Gilde 2" vom hannoverschen Studio 4Head – eine norddeutsche Entwicklung unter österreichischem Label. JoWood und Vertriebspartner KOCHmedia haben den späten Nachfolger des 2001 erschienenen ersten "Gilde"-Spiels auf der heute beendeten Games Convention vorgestellt; er soll bereits ab 15. September in den Händlerregalen stehen.

Als Handwerker, Gauner oder Händler versucht der Spieler, in einer mittelalterlichen Stadtgesellschaft nicht nur zu überleben, sondern Karriere zu machen. Das vom Vorgänger übernommene Konzept der Dynastiegründung wurde weiter ausgebaut: Der Spieler kann nun drei Mitglieder seiner Familie gleichzeitig steuern.

Ein umfangreicher Fertigkeitsbaum erlaubt es, die Spielfigur an die eigenen Wünsche anzupassen. Durch erfolgreiche Aktionen im Spiel gewinnt man weitere Punkte hinzu, mit denen man die Chancen des Alter Ego verbessern kann. Viele nett umgesetzte Details des mittelalterlichen Lebens sorgen für Abwechslung. So sammelt jeder Beteiligte – ob Spieler oder computergesteuerte Figur – in einem Beweisbuch belastendes Material gegen andere, das sich bei Bedarf verwenden lässt, um vergnüglich zu verfolgende Gerichtsverhandlungen anzuzetteln. Viel Mikromanagement steckt in der Gebäudeverwaltung, die bei glücklichem Agieren sehr viel Geld einbringt. Wer sich nicht um jede Einzelheit selbst kümmern will, kann einen beliebigen Teil davon an den Computer delegieren.

Hinter den Kulissen der mittelalterlichen Politik kann man einflussreiche Leute kräftig manipulieren, um so den Stand der eigenen Dynastie in der Welt zu halten und nach Möglichkeit zu heben. Dabei spielt man seinen Gegnern auch schon mal übel mit, schleift diese ohne triftigen Grund vor Gericht oder zerstört ihren guten Ruf. Wer sich selbst vor allzu endgültigen Konsequenzen schützen will, sucht sich beizeiten einen Partner geeigneten Standes und gründet eine Familie. Wenn nämlich das Familienoberhaupt (das männlich oder weiblich sein kann) stirbt, setzt man mit dessen Kindern als Erben das Werk und damit das Spiel fort.

Bis zu 16 Spieler können im LAN oder per Internet gegeneinander antreten. Der Reiz von "Die Gilde 2" liegt zum einen in der lebendigen Spielwelt, die durch die liebevolle Grafik und die passenden Dialoge gut unterstützt wird, zum anderen im detail- und abwechslungsreichen Gameplay, das so schnell keine Langeweile aufkommen lässt.

Zur Games Convention 2006 siehe auch:

(Nico Nowarra) / (psz)