Mitarbeiter demonstrieren für den Erhalt von Qimonda

In München gingen mehrere hundert Qimonda-Beschäftigte für den Erhalt ihres Arbeitgebers auf die Straße und forderten die Unterstützung der Politik.

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  • dpa

Mitarbeiter des insolventen Halbleiter-Herstellers Qimonda sind am heutigen Mittwoch in München für den Erhalt ihrer Firma auf die Straße gegangen. Nach Polizeiangaben marschierten rund 900 Qimonda-Beschäftigte mit Trommeln, Sirenen, Trillerpfeifen und Spruchbändern durch die Stadt. "1 Jahr Technologievorsprung – Soll das ins Museum?", war auf Plakaten zu lesen und "Wir sichern den europäischen Halbleiterstandort". Der Münchner Qimonda-Betriebsratsvorsitzende Jakob Hauser sprach von rund 1500 Demonstranten. "Wir brauchen die Unterstützung der Politik", forderte Hauser. "Ohne Halbleiter funktioniert nichts."

Die bei Qimonda entwickelte Chip-Technologie sei der Konkurrenz 12 bis 15 Monate voraus, sagte Hauser. "Unsere Technik ist förderungswürdig und wettbewerbsfähig", stimmte ihm ein langjähriger Qimonda-Mitarbeiter zu. "Wir denken, dass wir einen Investor finden werden. Aber bis dahin brauchen wir Hilfe."

Qimonda hatte im Januar nach wochenlangem Überlebenskampf Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen leidet unter anderem am Preisverfall bei Speicherchips. Ein staatliches Rettungspaket, an dem sich auch der selbst angeschlagene Mutterkonzern Infineon hatte beteiligen wollen, war zunächst gescheitert. Bis März muss Insolvenzverwalter Michael Jaffé nun einen Investor finden, sonst droht dem Unternehmen das Ende. Insgesamt arbeiten für Qimonda weltweit rund 12.000 Mitarbeiter, davon rund 4600 an den beiden deutschen Standorten Dresden und München.

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(dpa) / (vbr)