Qimonda-Mitarbeiter zeigen Gesicht
Rund 200 Beschäftigte des Werkes in Dresden ließen sich eigens fotografieren oder reichten eigene Porträts ein, die auf dem Weg zum Firmengelände gezeigt werden.
Unter dem Motto "Jeder Arbeitsplatz hat ein Gesicht" protestieren seit heute Dresdner Mitarbeiter des insolventen Speicherchipherstellers Qimonda mit einer ungewöhnlichen Aktion. Rund 200 Beschäftigte des Werkes in der sächsischen Elbestadt ließen sich wie angekündigt eigens fotografieren oder reichten eigene Porträts ein, die auf dem Weg zum Firmengelände gezeigt werden. "Wir wollen Aufmerksamkeit erzeugen", sagte der 54-jährige Ingenieur Andreas Friedrich, der die Aktion mitorganisierte. "Hinter jedem Arbeitsplatz steht ein Mensch dahinter." Allein im Dresdner Werk sind rund 3200 Jobs bedroht. Bis März muss ein Investor gefunden werden. Nur bis dahin ist die Zahlung des Insolvenzgeldes gesichert.
Es sei nicht allen Mitarbeitern leichtgefallen, mit dem eigenen Bild öffentlich auf das persönliche Problem drohender Arbeitslosigkeit aufmerksam zu machen, sagte Friedrich. Jeder treffe da eine private Entscheidung. "Wir glauben aber daran, dass der Betrieb weitergeführt werden kann." An diesem Mittwoch ist eine Demonstration in Dresden geplant. Beschäftigte wollen zum Landtag und zur Staatskanzlei ziehen, für den Erhalt ihres Unternehmens demonstrieren und auf die drohende Sogwirkung für die weitere Existenz des Halbleiterstandorts "Silicon Saxony" hinweisen.
Die Infineon-Tochter Qimonda hatte im Januar nach monatelangem Kampf gegen fallende Speicherchip-Preise Insolvenz anmelden müssen. Ein staatliches Rettungspaket war gescheitert. Insgesamt arbeiten weltweit rund 12.000 Menschen für Qimonda.
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(dpa) / (anw)