Mittwoch: Microsoft wächst dank Cloud & KI, Meta verklagt wegen Instagram-Sucht
Microsoft legt zu + Sammelklage gegen Meta + Datenschützer gegen Datenbroker + Streit um Patentreform + Qualcomm-Chips für Laptops und Handys + Bit-Rauschen
Die Kostenbremse und KI wirken sich bei Microsoft positiv auf Umsatz und Gewinne aus. Der Konzern verdient wieder mehr als erwartet, sogar mit Windows, denn der PC-Markt erholt sich langsam. Die Aktie legt weiter zu. Derweil klagen Dutzende US-Bundesstaaten gegen Meta, denn Instagram soll für Depressionen, Angstzustände und Schlaflosigkeit bei Kindern (mit)verantwortlich sein. Die Plattform hätte Suchtcharakter, während der Konzern davon wisse und profitiere. In Europa beantragte die österreichische Bürgerrechtsorganisation Noyb nach zweijähriger Verfahrensdauer bei einer Beschwerde gegen Acxiom Akteneinsicht. Der Datenbroker will diese verhindern und wehrt sich mit einer Klage gegen die Datenschutzbehörde – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Microsoft hat im vergangenen Quartal mehr umgesetzt als von Experten prognostiziert. Dabei profitiert der Konzern von einem stärker als erwarteten Wachstum der Cloud-Geschäfte sowie den eigenen Einsparungen und der erhöhten Nachfrage nach Produkten mit künstlicher Intelligenz. Sogar der PC-Bereich erholt sich wieder mit steigenden Windows-Verkäufen. Nur die Hardware-Sparte schwächelt weiter. Der Aktienkurs macht einen kleinen Sprung, denn auch für das laufende Quartal erwartet Microsoft weiterhin stabiles Cloud-Wachstum. Kunden würden zunehmend generative KI-Tools in der Cloud nutzen, die Microsoft mit Software von OpenAI entsprechend erweitert: Microsofts Cloud- und PC-Geschäfte wachsen stärker als erwartet.
Der US-Tech-Konzern Meta sieht sich einer massiven Sammelklage von 41 US-Bundesstaaten sowie dem District of Columbia gegenüber. Meta wird beschuldigt, durch den Suchtcharakter seiner Social-Media-Plattformen zu psychischen Gesundheitsproblemen von Jugendlichen beizutragen. In einer am Dienstag eingereichten Klage wird dem Konzern vorgeworfen, er habe die Öffentlichkeit wiederholt über die erheblichen Gefahren seiner Plattformen getäuscht und Kinder und Jugendliche wissentlich zu einer süchtig machenden und zwanghaften Nutzung sozialer Medien verleitet: Sammelklage gegen Meta wegen Gesundheitsschäden bei Jugendlichen.
Der Adresshändler Acxiom ist gegen Transparenz in einem laufenden Verfahren gegen ihn, das seit über zwei Jahren bei der hessischen Datenschutzbehörde anhängig ist. Er beantragte daher vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden eine einstweilige Anordnung gegen die Kontrollinstanz, um eine Akteneinsicht zu verhindern. Die österreichische Bürgerrechtsorganisation Noyb brachte den Fall ins Rollen, als sie im Oktober 2021 Beschwerde gegen Acxiom und die Auskunftei Crif bei den zuständigen deutschen Kontrollbehörden einlegte. Die Aktivisten werfen beiden Unternehmen vor, einen "heimlichen und illegalen Handel mit personenbezogenen Daten" zu betreiben: Adresshändler Acxiom verklagt Datenschutzbehörde wegen drohender Akteneinsicht.
Der Präsident des Europäischen Patentamts warnt vor der von der EU-Kommission geplanten Verordnung zum Vermeiden weiterer massiver Streitigkeiten über standardessenzielle Patente. "Die vorgeschlagenen Maßnahmen können einen unverhältnismäßigen Regelungsaufwand verursachen und den Zugang zum Recht erschweren und verzögern", schreibt er in einem heise online vorliegenden Brief an den federführenden Rechtsausschuss des EU-Parlaments. Damit würde sich ihm zufolge die Rechtsunsicherheit nicht nur für Patentinhaber erhöhen, sondern auch für Dritte, die die betreffenden Gesetzesnormen anwenden: Europäisches Patentamt opponiert gegen Reform standardessenzieller Patente.
Auf dem Snapdragon Summit hat Qualcomm seinen neues Mobilprozessor-Topmodell vorgestellt. Der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 soll schneller und schlauer werden, denn er kommt mit veränderter Konfiguration bei den CPU-Kernen und setzt den Fokus mehr auf KI als auf reine Rechen- und Grafikleistung. Gleichzeitig hat Qualcomm mit Snapdragon X Elite eine Konkurrenz für Apples M2-Prozessor angekündigt, der leistungsstärker als Qualcomms Chips für Smartphones und Tablets werden soll und für Windows-Notebooks gedacht ist. Mit dem Snapdragon X Elite bekommen die Alternativen zu x86-Notebooks mehr Power und spannende Funktionen. Allerdings dauert es noch, bis man diese Laptops kaufen kann, wohingegen Smartphones mit dem Snapdragon 8 Gen 3 zum Weihnachtsgeschäft kommen sollen.
Der Codename „Raptor Lake Refresh“ deutet es schon an: Intels Desktop-CPU-Baureihe Core i-14000 ist eine Auffrischung der vor rund einem Jahr vorgestellten Serie Core i-13000 alias Raptor Lake. Die Neulinge laufen auch auf denselben Mainboards mit der Fassung LGA1700. Sie bringen aber neue Funktionen wie die KI-gestützte Application Optimization. Und der Core i7-14700K hat auch ein paar Kerne mehr als sein direkter Vorgänger Core i7-13700K. Die c’t-Redakteure blicken im Podcast Bit-Rauschen aber auch auf Intels Pläne für 2024. Dann wird wohl auch bei Desktop-PC-Prozessoren das „i“ im Namen wegfallen, vermutlich kommen „Core Ultras“, erklären sie im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Intel Core i-14000, der letzte mit „i“.
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Auch noch wichtig:
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- Der Support von Okta wurde kompromittiert. Dabei erlangten die Angreifer Zugänge auch zu 1Passwords Okta-Instanz bei dem Okta-Einbruch: Verdächtige Aktivitäten bei 1Password.
- In Israel wird ein Einmarsch in den Gazastreifen vorbereitet. Nach einer Aufforderung des Militärs haben erste Kartendienste jetzt Stauinformationen entfernt vor dem Einmarsch: Google Maps und Apple Karten ohne Stauinformationen für Israel.
- Die Gerüchte stimmten: Apple veranstaltet im Oktober ein weiteres Event. Bei der "Scary fast"-Keynote geht es wohl um den Mac: "Beängstigend schnell" [--] Apple-Event für 30. Oktober angekündigt
- Die Deutsche Bahn verfolgt eine Designsprache, die sie in neue Reisezentren, Lounges und nun auch in die Züge bringt: ICE 3neo bekommt neue Innenausstattung.
- Windows on ARM könnte ab 2025 einen erheblichen Sprung machen. AMD und Nvidia wollen dann angeblich ARM-Chips für Notebooks herausbringen, geht es nach ARM-Gerüchten: AMD, Nvidia und Microsoft gegen Apple.
(fds)