Telekom-Personalchef rechnet mit weiterem Stellenabbau

Die T-Com habe wie kein anderer Geschäftsbereich unter ihren Altlasten aus Behördenzeiten, dem Druck der Regulierung und dem rasanten technischen Fortschritt zu leiden, meinte Telekom-Personalchef Heinz Klinkhammer.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Telekom erhöht den Druck, auch auf die Gewerkschaft ver.di, die sich gegen den Abbau von 32.000 Stellen bei der Telekom stemmen will. Nach Einschätzung des Telekom-Personalchefs Heinz Klinkhammer stellt der angekündigte Personalabbau noch nicht "das Ende der Fahnenstange" dar. Es wäre unredlich, jetzt den Eindruck zu erwecken, als ob der Konzernumbau damit bereits abgeschlossen sei, sagte Klinkhammer der Süddeutschen Zeitung.

Im Gespräch mit der Zeitung zeigte sich der Verhandlungsführer der Telekom enttäuscht über die Ablehnung des Kompromisses in den Verhandlungen über den bislang angekündigten Stellenabbau durch Verdi. Die Gewerkschaft hatte erklärt, das Angebot der Telekom sei unzureichend, vor allem seien an den Plänen zur Streichung von 32.000 Arbeitsplätzen keine Abstriche gemacht worden. Klinkhammer erklärte, wenn die Gewerkschaft jetzt den Eindruck erwecke, als ob sich die Telekom bei den Verhandlungen nur unzureichend bewegt habe und obendrein noch Forderungen draufgesattelt habe, dann sei das schlicht falsch.

"Ich hoffe zwar, dass sich das Tempo verlangsamt, aber die Richtung bleibt bis auf weiteres unverändert", sagte Klinkhammer zum Personalabbau bei der Telekom. So wäre eine Zusage, zumindest bis Ende 2008, das Thema Arbeitsplatzabbau bei der T-Com für tabu zu erklären, eine "glatte Lüge". Die Festnetzgesellschaft T-Com habe wie kein anderer Geschäftsbereich einerseits unter ihren Altlasten aus Behördenzeiten und andererseits unter dem Druck der Regulierung und des rasanten technischen Fortschritts zu leiden.

Die starke Zersplitterung ihrer 96 CallCenter mit zum Teil weniger als 50 Mitarbeitern führe dazu, dass die T-Com derzeit hoffnungslos unwirtschaftlich gegenüber ihren Wettbewerbern mit wenigen personalstarken Einheiten arbeite. Für weitere Gespräche mit ver.di werde die Telekom zwar "nicht die Tür zuschlagen". Je mehr das Unternehmen aber schon aus Zeitgründen gezwungen sein werde, die beschlossenen Maßnahmen in eigener Kompetenz umzusetzen, desto weniger Verhandlungsmasse werde es für Nachbesserungen geben. Dies gelte besonders für die Abfindungsregelungen. Völlig undenkbar sei es für ihn, beim Personalabbau die Gruppe der Beamten auszuklammern, meinte Klinkhammer.

Siehe dazu auch: (jk)