Wirtschaftsminister Guttenberg: Bund hilft bei Suche nach Qimonda-Investoren

Für den insolventen Speicherchiphersteller Qimonda mit seinem Werk in Dresden wird derzeit weltweit nach einem Interessenten gesucht. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sagte Sachsen Hilfe des Bundes bei der Investorensuche zu.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Für den insolventen Speicherchiphersteller Qimonda mit seinem Werk in Dresden wird derzeit weltweit nach einem Interessenten gesucht. "Wir sind nicht auf Asien fixiert", sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Jaffé am Donnerstag auf Anfrage. Seit das Konzept eines Businessplanes vorliege, meldeten sich potenzielle Interessenten. Es würden aber auch mögliche Investoren gezielt angesprochen. Nach Angaben von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat der neue Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Sachsen die Hilfe des Bundes bei der Investorensuche zugesagt.

Guttenberg habe erstmals deutlich gemacht, "dass Qimonda eine industriepolitische Bedeutung für die Bundesrepublik" habe, berichtete Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) am Donnerstag nach einem Gespräch mit Guttenberg. Bereits am Mittwoch habe es Gespräche mit dem Insolvenzverwalter Michael Jaffé im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin gegeben. Die Bundesregierung habe die Gefahr einer Abwanderung der sächsischen Innovationen in der Chipindustrie aus Europa erkannt, so Tillich. Er sei zuversichtlich, das es gelingen werde, Investoren zu finden, "die Qimonda wieder flott machen", hatte Tillich nach Angaben des Senders im ZDF- "Morgenmagazin" gesagt.

Auf der Hauptversammlung des angeschlagenen Chipherstellers Infineon ist am Donnerstag die Unternehmensführung unter Druck geraten. Der Aufsichtsrat habe zu lange an der Entscheidung festgehalten, die heute insolvente Tochter Qimonda nicht vollständig an die Börse zu bringen, wurde kritisiert. Am Dienstag hatte Jaffé die Landesregierung über den Businessplan informiert. Die Regierung will nach Angaben von Sprecher Peter Zimmermann prüfen, ob das Unternehmen über den 31. März hinaus unterstützt werden kann.

Qimonda hatte im Januar nach monatelangem Kampf gegen fallende Speicherchip-Preise Insolvenz anmelden müssen. Bis März muss ein Investor gefunden werden. Am Dienstag hatte Qimonda in seinem Dresdner Werk die Produktion heruntergefahren. Seitdem werden nur noch ein Viertel der Kapazitäten genutzt. Verlust bringende Aktivitäten sollen reduziert und Liquidität geschaffen werden. Die Mitarbeiter werden nach Unternehmensangaben für den laufenden Betrieb aber weiter benötigt. Bei Qimonda Dresden arbeiten rund 3000 Menschen.

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(dpa) / (pmz)