Elektroautos: Was Sie vor dem Kauf wissen sollten

Seite 2: Kosten. Lieferfristen, neue Modelle

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Eine hohe Spitzenladeleistung allein sagt noch nichts darüber aus, wie schnell der Speicher gefüllt ist. Vielmehr kommt es darauf an, welche Batteriezellen der Hersteller eingebaut hat und wie geschickt er den Speicher während des Ladevorgangs klimatisiert. Es kann also durchaus sein, dass ein E-Auto mit unspektakulärer Spitzenladeleistung schneller wieder fit für weitere Kilometer ist als eines, was nur sehr kurz eine hohe Ladeleistung zulässt, in der Folge die Ladekurve aber rasant abfällt.

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Kostet ein E-Auto mehr als ein Verbrenner?

Stand heute kostet ein Elektroauto meistens noch immer etwas mehr als ein vergleichbarer Verbrenner. Ein gewisser Unterschied ist noch da, allerdings wird er immer kleiner. Abgemildert wird die Differenz außerdem durch die staatlichen Subventionen und eine meist etwas bessere Ausstattung. Ein Beispiel dafür ist die Möglichkeit, das E-Auto vor dem Start zu klimatisieren - ein Luxus, der in Autos mit Verbrennungsmotor in der Regel mehr als 1000 Euro Aufpreis kostet.

Ein nicht zu unterschätzender Komfortvorteil, der in allen Elektroautos und fast allen Plug-in-Hybriden inklusive ist: Die Möglichkeit der Vorklimatisierung.

(Bild: Martin Franz)

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Zudem sollte in die Überlegung, wie teuer ein Auto ist, auch immer mit einfließen, wie hoch die Folgekosten sind. Für ein Elektroauto fallen erheblich geringere Wartungskosten an, langfristig auch weniger Kosten für Ersatzteile. Denn mit einem Elektroantrieb fallen nicht nur Ölwechsel und der Tausch von diversen Filtern rund um den Motor weg. Auch Dinge wie ein durchgerosteter Auspuff oder eine verschlissene Kupplung sind kein Thema mehr, denn so etwas gibt es in einem Elektroauto nicht mehr.

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Warum sind die Lieferfristen aktuell so lang?

Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Chipmangel und der Hochlauf der Batterieproduktion. Als Anfang 2020 die Coronapandemie ausbrach, stornierten viele Autohersteller die Liefermengen für Chips. Ihre Befürchtung war, dass die Absatzzahlen mittelfristig deutlich nach unten gehen würden. Das hat sich nicht bewahrheitet, die Nachfrage zog früher als erwartet wieder an. Doch die Chip-Hersteller hatten ihre Kontingente schon anderweitig vergeben. Erschwerend kam hinzu, dass ein US-Chipproduzent mit dem Ausfall eines wichtigen Werkes zu kämpfen hatte.

Begehrte Elektroautos wie der Skoda Enyaq (Test) haben derzeit eine sehr lange Lieferzeit.

(Bild: Florian Pillau)

Auf der anderen Seite ist die Nachfrage nach Elektroautos derzeit einfach so hoch, dass die Hersteller kaum mit der Produktion hinterherkommen. Noch sind Batteriezellen ein knappes Gut, doch das wird sich ändern: Die Autohersteller planen in den kommenden Jahren riesige Produktionskapazitäten in Europa zu schaffen. Die werden sie auch brauchen, denn fast jeder große Autohersteller rechnet damit, dass noch in diesem Jahrzehnt der Elektroantrieb den Verbrennungsmotor weitgehend verdrängt.

Welche E-Autos kommen 2022 auf den Markt?

Die Hersteller bauen ihr Angebot auch in diesem Jahr kräftig aus. Eine komplette Übersicht würde den Rahmen einer FAQ sprengen. Was leider noch immer bei vielen Herstellern fehlt, sind Kleinst- und Kleinwagen. Volkswagen beispielsweise nahm bis vor Kurzem keine Bestellungen mehr für die elektrischen Varianten von VW e-Up, Skoda Citigo und Seat Mii entgegen, weil alle Exemplare bis zum geplanten Produktionsende schon vergeben sind. Nun will man für ein begrenztes Kontingent nochmals Bestellungen für den e-Up entgegennehmen.

Der VW e-Up war lange nicht mehr zu bestellen. Im Februar 2022 will VW das wieder ändern.

(Bild: Clemens Gleich)

Zu den wichtigen neuen Elektroautos des Jahres zählen unter anderem der Toyota bZ4x, mit dem der größte Autohersteller der Welt in diesen Markt einsteigt. Das SUV bekommt eine besonders lange Garantie mit auf den Weg: Zehn Jahre oder 240.000 km garantiert Toyota eine Restkapazität von mindestens 90 Prozent.

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Über viele Jahre war der Zoe der Bestseller unter den E-Autos von Renault. In diesem Jahr bekommt er interne Konkurrenz durch den Mégane E-Tech Electric. Der hat mit dem Mégane mit Verbrennungsmotoren nichts zu tun, was allein schon die Abmessungen zeigen: Mit 4,21 m ist er etwas kürzer als ein VW ID.3. Der erhält in diesem Jahr eine Überarbeitung, die vor allem den Innenraum weniger billiger erscheinen lassen soll. Die Produktion des VW ID.5 läuft bereits. Das SUV-Coupé wurde auch als Skoda Enyaq Coupé gerade vorgestellt. Noch im ersten Quartal will VW außerdem den ID.Buzz als Serienmodell zeigen, nachdem der Bus als Studie schon auf diversen Messen zu sehen war.

Hyundai wird in diesem Jahr primär die Elektrifizierung der Nobelmarke Genesis vorantreiben. Die Limousine G80 wird elektrifiziert, das SUV GV60 kommt nur als Elektroauto auf den Markt. Auch Polestar, ein Ableger der Marke Volvo, wird in diesem Jahr ein E-SUV auf den Markt bringen, Kia den nächsten E-Niro. Deutlich teurer wird der Mercedes EQE, wobei die Verantwortlichen darauf achten werden, dass dieser dem größeren EQS nicht zu viele Kunden abjagt. Erzrivale BMW will noch in diesem Jahr einen elektrischen 7er und das Kompakt-SUV iX1 vorstellen.

(anka)