Test Mazda 2 Hybrid: Yaris-Klon mit sehr geringem Verbrauch

Der Mazda 2 Hybrid ist ein Toyota Yaris mit anderem Marken-Logo. Das Konzept, das Mazda übernommen hat, ist gut, der Verbrauch sogar rekordverdächtig. Ein Test.

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Mazda 2

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
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Der neue Mazda 2 ist nichts anderes als ein Toyota Yaris mit anderem Marken-Logo. Faktisch sinkt also die Auswahl bei den Kleinwagen wieder einmal. In den Eigenschaften ist das Konzept trotzdem kein Nachteil. Hier steht nicht nur ein gekonnt gemachtes Auto, sondern vor allem ein sehr sparsames, wie der Test zeigt.

Es ist immer wieder verblüffend, wie mühelos es gelingt, mit dem Hybridantrieb von Toyota niedrigste Verbrauchswerte zu erzielen. Zugegeben, die Rahmenbedingungen beim Test des Mazda 2 waren ideal: sonniges Frühherbstwetter mit trockenen Straßen, kaum Wind und knapp 20 Grad. Die Zahlen, die im Display erscheinen, sind rekordverdächtig: 5,6 Liter auf der Autobahn bei Richtgeschwindigkeit, 3,5 Liter bei einer Überlandtour, und auf einer Stadtfahrt mit frei fließendem Verkehr waren es 2,9 Liter. Damit liegt der Mazda 2 Hybrid auf dem Niveau des nicht mehr erhältlichen Toyota Prius (Test). Wesentlich weniger wird’s in einem Auto mit Verbrennungsmotor nicht.

Im Winter und im harten Kurzstreckenbetrieb werden diese Werte deutlich ansteigen; bitte rechnen Sie mit einem halben bis ganzen Liter Aufschlag bei Kälte und über sechs Litern, falls Sie nur zwei Kilometer bis zum Supermarkt fahren. Trotzdem: Weniger kann keiner, der fossilen Sprit nutzt.

In den verbliebenen Kleinwagen wird im Regelfall per Hand geschaltet. Der Hybridantrieb im Mazda 2 läuft automatisch: Ein elektronisch gesteuertes Planetengetriebe verteilt die Kraft von Dreizylinder-Verbrennungsmaschine sowie zwei E-Motoren jederzeit optimal. Kupplung, Schaltung, Turbolader und Anlasser fallen weg, sie sind in diesem Konzept schlicht unnötig. Der Mensch gibt Gas oder bremst, den Rest macht das Auto. Der rein elektrische Fahrbereich reicht bei leichtem Fuß bis über 80 km/h, und im Schiebebetrieb schaltet der simple Saugmotor bei über 100 km/h ab. Ein vergleichbares Antriebskonzept gibt es nur noch beim Honda Jazz.

Der Mazda 2 ist 3,94 Meter lang, 1,75 Meter breit und 1,5 Meter hoch. Ja, damit gehört er zum Kleinwagensegment, obwohl er nach Zentimetern sehr nah an einem VW Golf II liegt, und der hat sich in Europa millionenfach verkauft. Das Raumangebot ist im Klassenvergleich okay – ein Polo (Test) ist luftiger, aber durstiger. In den Kofferraum passen 286 Liter, und die Zuladung des inklusive Normfahrer 1180 kg leichten Mazdas beträgt satte 510 kg. Kleiner Abstrich: Mit elf Metern ist der Wendekreis relativ groß. Keine Sorge, in der Stadt und auf dem Parkplatz gibt es keine Probleme.

Mazda 2 Hybrid Exterieur (4 Bilder)

Den kennste doch?! Ja, der Mazda 2 Hybrid ist ein Toyota Yaris mit anderem Marken-Logo. Das aber ist kein Nachteil. Basispreis: Ab 22.190 Euro.
(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Was uns noch aufgefallen ist, sind die für diese Klasse sehr guten Assistenzsysteme. Der serienmäßige adaptive Tempomat regelt den Abstand sauber und bis zum Stillstand, die Spurmittenführung ist zumindest auf der Autobahn gut brauchbar. Mazda baut eine Verkehrszeichenerkennung ein, die macht, was der Name sagt. Die Übernahme von Schildern in die Geschwindigkeitsregelung muss allerdings per Wippschalter am Lenkrad bestätigt werden.

Der Mazda hat bei nüchterner Einordnung bessere Assistenzsysteme als etwa ein Tesla Model 3 (Phantombremsungen, keine Verkehrszeichenerkennung) oder ein zuletzt gefahrener Skoda Enyaq (Test) (keine Spurmittenführung). Wunder sollte der Fahrer aber nicht erwarten, die Geschmeidigkeit der Regelung wie in einem 100.000-Euro-Mercedes gibt es hier nicht.