Haftbefehle gegen Beschuldigte in Siemens-Korruptionsaffäre ausgesetzt
Die Beschuldigten hätten umfassende Aussagen gemacht und den Tatverdacht der Untreue durch Bildung schwarzer Kassen erhärtet, erklärte die Münchner Staatsanwaltschaft. Die Haftbefehle seien gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hat die Haftbefehle gegen den weiter dringend tatverdächtigen ehemaligen Konzernvorstand Thomas Ganswindt und die vier weiteren Beschuldigten im Siemens-Korruptionsskandal gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Die Beschuldigten hätten umfassende Aussagen gemacht und den Tatverdacht der Untreue durch Bildung schwarzer Kassen erhärtet, erklärte Oberstaatsanwalt Anton Winkler am Freitag in München.
Die Vernehmungen der Beschuldigten und Zeugen seien zunächst abgeschlossen. In den kommenden Wochen stehe die Bewertung der Aussagen und die Auswertung der sichergestellten Unterlagen an. Siemens und alle Beschuldigten hätten sich kooperationsbereit gezeigt. Ganswindt saß eineinhalb Wochen in Untersuchungshaft. Der Spitzenmanager hatte eingeräumt, seit Dezember 2004 von den schwarzen Kassen im Telekommunikationsbereich Com gewusst zu haben.
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