Microsoft kündigt Windows XP für OLPC-Notebook an

Anfang kommenden Jahres soll eine spezielle Windows-XP-Version für das OLPC-Notebook getestet werden. Vielleicht schon in der zweiten Jahreshälfte 2008 soll sie regulär erhältlich sein.

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Der US-Softwarekonzern Microsoft will im kommenden Januar eine spezielle Version des Betriebssystems Windows XP auf dem XO-Laptop der Initiative One Laptop per Child testen. Das geht aus einer Mitteilung aus Redmond hervor. Wenn diese Feldversuche gut verliefen, sei für die zweite Jahreshälfte 2008 mit einer offiziellen Version von Windows XP für XO zu rechnen. Zudem sollen Hersteller mit Design-Richtlinien ausgerüstet werden, die sicherstellen sollen, dass Windows auf Flash-basierten Geräten läuft. Der XO wird bislang mit Linux bestückt.

Die Aktion ist Teil von Microsofts Initiative Unlimited Potential, bei der sich das Unternehmen das Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2015 "weiteren 5 Milliarden Menschen" in unterentwickelten Ländern nachhaltige soziale und ökonomische Möglichkeiten zu schaffen. Der Softwarekonzern fühlt sich nach eigenen Angaben durch bisherige Erfolge mit Intels Classmate PC und dem EeePC von Asus ermutigt. Beide Modelle weisen so wie das XO-Notebook als Massenspeicher statt einer Festplatte einen Flash-Speicher auf. Anlässlich der Aktion "Give One Get One" weist Microsoft darauf hin, es sei nicht geplant, OLPC-Notebook-Nutzern in den USA und Canada eine XP-Version anzubieten, die mit ihrem Gerät kompatibel ist.

In einem Blogeintrag schreibt der Microsoft-Entwickler James Utzschneider, er werde sich kommende Woche mit OLPC-Mitgliedern treffen, um die Portierung von Windows XP zu besprechen. Er widerspricht Medienberichten, laut denen Windows bereits auf dem XO-Laptop lauffähig sei. Bei der Portierung problematisch sei der verwendete Flash-Speicher mit 1 GByte Kapazität, der möglicherweise durch eine interne SD Card erweitert werden könnte, sowie die Entwicklung von Treibern für die in dem Gerät verwendete Hardware. Außerdem sei es für Mitarbeiter kommerzieller Unternehmen wie Microsoft schwierig, einen direkten Zugang zu dem OLPC-Projekt zu bekommen, da der größte Teil der Technik unter Open-Source-Lizenzen entwickelt worden sei.

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