"Erster Deutscher Elektro-Mobil Kongress" in Bonn

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Die Mehrheit – auch bei den Ausstellern – bildeten allerdings nach wie vor etablierte Unternehmen der Automobilindustrie. Der Entwicklungs­dienstleister IAV zum Beispiel stellte sein ungewöhnliches Konzept zum Laden von Batterien während der Fahrt vor. Die FEV zeigte ihren kleinen Fiat 500 mit Range-Extender, bei dem ein kleiner Wankelmotor den Elektroantrieb ergänzt. Mitsubishi brachte den i-MIEV mit, ein ausgewachsenes Elektroauto, das schon bald auf den Markt kommen soll.

Batterie-Preisfrage
Den Schwerpunkt des Kongresses bildeten freilich die Vorträge, die sich mit allen wesentlichen Bereiche der Elektromobilität befassten, sofern man das aus heutiger Sicht sagen kann. Dabei wurde wieder einmal sichtbar, dass Vorstellungen, Ideen und Pläne zum Teil noch erheblich auseinanderdriften – kein Wunder, denn über das Planungs­stadium ist bisher Weniges hinausgekommen. Bestes Beispiel ist die Frage nach den Kosten für den Energiespeicher. Während in der Fachwelt noch viele davon ausgehen, dass derzeit Kosten von 600 bis 750 Euro pro kWh für Lithium-Batterien für eine Serienproduktion machbar sind und die Grenze auf längere Sicht bei etwa 300 Euro pro kWh liegt, hält etwa Carolin Reichert, Leiterin Neue Geschäfte bei RWE, langfristig sogar 150 Euro für möglich. Aus ihrer Sicht können die Preise kräftig sinken, sofern schnell genug hohe Stückzahlen erreicht werden und geeignete Geschäftsmodelle vorhanden sind.

Als Beispiel für ein solches Modell nannte sie die Kooperation mit dem Parkhausbetreiber Apcoa, in der Ladestationen im öffentlich zugänglichen Parkraum geschaffen werden sollen. Der Aufbau der Ladestationen in Berlin erfolgt im Rahmen des e-mobility-Pilotprojekts von RWE und Daimler. Wie Frau Reichert berichtete, hätten sich dagegen bisherige Versuche mit den Berliner Stadtbezirken, Ladestationen im öffentlichen Raum zu installieren, als zäh erwiesen.