Games Convention: "Vanguard" verspricht Online-Rollenspielern ungewohnte Freiheiten

Mit einer reichen Auswahl an Rassen und einem neuartigen Diplomatiekonzept soll "Vanguard – Saga of Heroes" in den immer stärker umkämpften MMORPG-Markt eintreten.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Nowarra

Wenn die heute beendete Games Convention so etwas wie einen eindeutigen Trend auf dem Spielemarkt gezeigt hat, dann ist es der, dass immer mehr Produkte nach dem Motto "Wir bieten so etwas wie World of Warcraft – nur besser" für ihre Hersteller ein Stück vom Riesenkuchen des gebührenträchtigen Massen-Onlinerollenspielmarkts ergattern sollen. Die inzwischen rund 6 Millionen WoW-Abonnenten wirken als kräftiger Ansporn für Hersteller.

In diesen Bereich gehört auch Vanguard – Saga of Heroes von Sony Online Entertainment. Es arbeitet wie Blizzards Bestseller mit monatlichen Entgelten. Über die Höhe des Spielerobolus haben die Hersteller bislang noch nichts bekanntgegeben.

"Vanguard" soll vor allem durch einen hohen Grad an Spielerfreiheit sowie durch neuartige Einzelideen punkten. Hinter dem Titel verbirgt sich ein Team von Entwicklern und Designern, die bereits Erfahrung im MMORPG-Genre sammeln konnten: So war Brad McQuaid, der Kopf hinter Vanguard, maßgeblich am Entstehen des Everquest-Systems beteiligt.

Ungewöhnlich groß ist die Auswahl der verfügbaren Fantasy-Rassen: 19 verschiedene Typen vom Elfen bis zum Wolfsmenschen lassen sich spielen. Spieler können die Körper ihrer Spielfiguren sehr weitgehend eigenen Wünschen anpassen. Wer also beispielsweise einen übergewichtigen Zwergenkrieger mit Schmerbauch spielen möchte, kommt hier auf seine Kosten.

Neu ist unter anderem, dass Angehörige verschiedener Charakterklassen einander gegenseitig gezielt im Kampf unterstützen können. Gehen etwa ein Dieb und ein Krieger gemeinsam in eine Schlacht, so erhält der Krieger zusätzliche Optionen, mit denen er den Gegner ablenken oder in die Knie zwingen kann, um so dem Dieb die Möglichkeit zu geben, besonders verwundbare Stellen zu attackieren. Einzeln könnte keiner der beiden auf derlei Besonderheiten zugreifen. Auch Magienutzer können sich gegenseitig verstärken, um so Gegnern mehr Schaden zuzufügen. Darüber, ob das Konzept sich auch auf die Kombination von Magiebenutzern und Nahkämpfern ausweiten lässt, denken die Entwickler noch nach.

Das Spiel lässt sich auch von Einzelgängern bestreiten, allerdings wird Zusammenarbeit im Team belohnt. Wenn mehrere Helden gemeinsam losgehen, um Baumaterial zu besorgen, lassen sich auch größere Bäume problemlos fällen und abtransportieren. Allein müsste man auf kleine Exemplare zurückgreifen. Nur in der Gemeinschaft lassen sich auch große Boote herstellen und unterhalten – schon der Kosten wegen. Ein Einzelkämpfer kann höchstens einen kleinen Fischerkahn finanzieren.

Viel versprechend sieht das Konzept für Diplomatie aus. Verhandlungen werden mit Hilfe eines Kartenspiels im Stil von Magic: The Gathering gelöst. Jede Charakterklasse hat zu Beginn ihren eigenen Kartensatz, mit dem sie auskommen muss. Im Laufe der Zeit lässt sich der Stapel dann erweitern.

"Vanguard – Saga of Heroes" wird noch fürs Ende dieses Jahres erwartet und soll rund 50 Euro kosten.

Zur Games Convention 2006 siehe auch:

(Nico Nowarra) / (psz)