Rambus erwartet mehr Umsatz

Die kalifornische Entwickler- und Lizenzierungsfirma Rambus erwartet im ersten Quartal 2006 bis zu 48 Millionen US-Dollar Umsatz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
Lesezeit: 5 Min.

Die Einnahmen der kalifornischen Entwickler- und Lizenzierungsfirma Rambus entwickeln sich offenbar prächtig: Nachdem bereits das vierte Quartal 2005 dem Unternehmen einen Umsatz-Rekord von 41,56 Millionen US-Dollar bescherte, hat Rambus jetzt den Erwartungshorizont für das erste Quartal 2006 von ursprünglich 41 bis 43 Millionen US-Dollar auf 45 bis 48 Millionen US-Dollar Umsatz erhöht.

Kürzlich hatte Rambus neue Lizenzverträge mit IBM und Fujitsu angekündigt: Wie zu erwarten war, zahlt IBM für die Nutzung der XDR-Speichertechnik beim Cell-Prozessor. Interessanter ist, dass IBM für den internen Bus der Cell Broadband Engine auch die FlexIO-Technik von Rambus verwendet; IBM hat konkurrierende Verfahren wie Rapid I/O mitentwickelt.

Auch mit Fujitsu hat Rambus weit reichende Lizenzverträge geschlossen. Laut Rambus gelten sie weltweit für alle bisherigen und kommenden Halbleiter-Produkte und umfassen sowohl Entwicklung als auch Verkauf. Die Abrechnung der Lizenzgebühren soll sich teilweise an der Menge der von Fujitsu zugekauften DRAM-Chips orientieren – dabei erwähnt Rambus ausdrücklich Zukäufe von Herstellern, die selbst eine Rambus-Lizenz besitzen und solche von Herstellern ohne Rambus-Lizenz.

Weniger erfolgreich war Rambus mit dem Versuch, Dr. Mark Richard Pinto für den Aufsichtsrat zu verpflichten. Der IEEE-Fellow und ehemals auch an der Uni Yale lehrende Wissenschaftler war nur etwa 14 Tage im Rambus-Aufsichtsrat tätig und legte dann dieses Amt wieder nieder: Es hatten sich Konflikte mit seiner Position als Chef-Techniker bei Applied Materials ergeben.

Mit Spannung erwartet wird unterdessen der Ausgang des von Hynix angestrengten Verfahrens gegen Rambus, das der in Patentstreitigkeiten sehr erfahrene Richter Ronald M. Whyte leitet. Die neuesten veröffentlichten Teilentscheidungen in diesem seit fast sechs Jahren laufenden Prozess zeigen, dass das Gericht die einzelnen technischen Details der strittigen Patente genau untersucht; so geht es unter anderem immer noch um die bereits 2002 in anderen Verfahren erörterte Frage, ob einige der Rambus-Patente ausschließlich auf DRAM-Chips mit einem "schmalen Multpilex-Bus" anwendbar seien, bei denen Adress- und Datenbits über dieselben Leitungen laufen (was übrigens bei Direct Rambus DRAM nicht der Fall ist).

Weitere Informationen zur Firma Rambus: