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Seite 11: Innenseite

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Das Verfahren eignet sich gleichermaßen zum Begradigen hohler Hüllen wie zum Aufschneiden wasserdichter Modelle. In beiden Fällen ist das Objekt anschließend unten flach abgeschnitten und kann auf diesem unteren Rand wunderbar stehen. Für den 3D-Druck fehlt jetzt noch die Wandstärke. Bei Modellen bis 10 oder 12 Zentimeter sollte sie mindestens 3 bis 4 Millimeter betragen; größere Objekte brauchen stärkere Wände, um stabil zu sein.

In Blender verpasst der Modifikator "Solidify" dem hohlen Modell die Wandstärke, die es für den 3D-Druck braucht.

Um dem Modell eine Wand zu verleihen, wechselt man zurück in den Objektmodus und wendet den Solidify-Modifikator an. Bei den Optionen schalten Sie "High Quality Normals" und "Fill Rim" ein. Bei der Wahl für den richtigen Wert der Wandstärke (Thickness) helfen nur die Vorschau von Blender und Augenmaß in Bezug auf die Größe des gesamten Modells. Die Wandstärke sollte nicht weniger als 3 bis 5 Prozent der größten Abmessung betragen. Wenn Sie den Modifikator über "Apply" auf das Objekt anwenden, entsteht aus der Vorschau reale Geometrie.

Der Modifikator erzeugt auf der Innenseite der Wand viel Wildwuchs – insbesondere an den Ecken und Kanten treten Verwerfungen und Überschneidungen auf, die von Hand kaum zu korrigieren sind. Um solche Stellen innen zu korrigieren, muss man die äußere Hülle vorübergehend ausblenden. Wählen Sie dazu in einem ersten Schritt die Außenkante der schmalen Standfläche unten aus und verbergen Sie diese. Anschließend wählen Sie wieder einen einzelnen Kontrollpunkt der äußeren Hülle aus, weiten die Auswahl auf alle verbundenen Punkte aus und verbergen die gesamte Außenhaut. Die sichtbar bleibende Innenform fasst man am besten in einer Knotengruppe zusammen, sodass man sie jederzeit wieder schnell anwählen kann.

Die Darstellung zeigt links die äußere Hülle des Hundemodells, rechts das Netz der inneren Wand.

Auf die Innenform wendet man so lange die Funktion "Smooth Vertex" an, bis alle unklaren Stellen geglättet und alle Überschneidungen verschwunden sind. Bereiche, an denen man die Wand aus Gründen der Stabilität gezielt etwas dicker gestalten will, lassen sich komfortabel mit dem Werkzeug "Shrink/Fatten" nachbearbeiten. Es verschiebt die jeweils ausgewählten Polygone entlang ihrer Normalen nach außen oder innen, je nachdem, wie man die Maus bewegt. Wo sich daraus harte Kanten ergeben, kann man lokal nochmals "Smooth Vertex" anwenden.

Zum Abschluss blendet man die äußere Hülle und den unteren Rand wieder ein und korrigiert von Hand die Innenseite des Rands, falls die "Smooth Vertex"-Kur dort Kontrollpunkte verschoben hat. Als Ergebnis hat das Modell nur noch ein Bruchteil des ursprünglichen Volumens, die Textur sitzt aber wie beim Rohscan – dem 3D-Farbdruck steht nichts mehr im Weg.