Datenmetz

Seite 4: Charakterkopf

Inhaltsverzeichnis

3D-Dateien beschreiben Objekte über ein Polygonnetz, auch Mesh (Netz oder Gitter) genannt. Das Mesh zerlegt die Form der Oberfläche in lauter Polygone. Ist das Netz komplett geschlossen und weist es auch keine Lücken und Risse auf, bezeichnet man es als wasserdicht – bildlich gesprochen könnte man die Objekthülle innen mit Wasser füllen und nirgends liefe etwas heraus, egal wie man das Objekt dreht und wendet.

3D-Scansoftware liefert keine wasserdichten Netze. Ein Porträtscan aus ReconstructMe beispielsweise erzeugt eine Hülle, die Kopf und Schultern nachformt und nach unten offen ist. Möchte man das Ergebnis nur in ein 3D-PDF einbinden oder im Web präsentieren, macht das nichts – doch wer auf Grundlage des Scans eine Büste auf einem 3D-Drucker produzieren will, der muss unten für eine saubere Standfläche sorgen und alle Öffnungen schließen.

Ein typischer einfarbiger Rohscan aus dem 3D-Generator ReconstructMe: Das Hemd ist unten ausgefranst, hinter den Locken verstecken sich Löcher und die Oberfläche wirkt wie aus Sand geformt.

Zu Beginn klopft man sich den Rohscan etwas handlicher zurecht. Dazu öffnet man ihn über "File/Import Mesh" in MeshLab. Da ein typischer Datensatz aus ReconstructMe aus rund einer Dreiviertelmillion Dreiecken besteht, kann es zehn bis zwanzig Sekunden dauern, bis die Hülle dargestellt wird. MeshLab stellt in der Symbolleiste acht Render-Varianten für 3D-Modelle zur Wahl, von der Bounding Box über Punktwolke und Drahtgitter bis zur Darstellung mit Texturen. Bei der Nachbearbeitung ist jene Variante am hilfreichsten, die Flächen und Kanten zeigt (Tooltip "Flat Lines").