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Seite 13: Varianten

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Unsere beiden Ansätze sind natürlich nur zwei von vielen möglichen Wegen, um 3D-Scans zu verbessern. So bieten neben netfabb auch MeshLab und MeshMixer Automatiken, um Löcher in der Oberfläche zu stopfen.

Bei MeshMixer verbirgt sie sich hinter der unauffälligen Schaltfläche namens Inspector. Nach einem Klick darauf markiert die Anwendung alle Problemstellen mit stilisierten Stecknadeln: Blaue zeigen auf Löcher. Rote markieren geometrisch uneindeutige Stellen (non-manifolds), verursacht etwa durch Überschneidungen und offene Kanten. Pinkfarbene Nadeln verweisen auf abgelöste Teile des Netzes. Nach Klick auf den jeweiligen Stecknadelkopf repariert MeshMixer die einzelne Problemzone automatisch, nach Klick auf "AutoRepair all" versucht sich die Anwendung nacheinander an allen. Verschwindet das Objekt allerdings hinter lauter Nadeln, sollte man die Schritte einzeln gehen, sonst stürzt MeshMixer nach unserer Erfahrung mit hoher Wahrscheinlichkeit auf halbem Weg ab.

Kein Voodoo, sondern automatische Heilung: Der Inspector von MeshMixer findet Schwachstellen im Modell und repariert sie auf Klick.

Auch an anderen Stellen lohnen sich Experimente. So kann man in MeshLab schon ganz am Anfang vor dem Reduzieren der Polygonzahl eine Variante der Laplace-Glättung probieren: "Filters/Smoothing, Fairing and Deformation/HC Laplacian Smooth". Klicken Sie ein Häkchen vor "Preview" und prüfen Sie, ob der Filter die Oberfläche mit lauter kleinen Löchern perforiert hat – die müssten später wieder aufwendig geschlossen werden. Man sieht die Löcher übrigens besser, wenn man die Ansicht über die Symbolleiste vorübergehend auf "Smooth" umschaltet und dicht an das Objekt heranzoomt. Werden dabei keine Löcher sichtbar, kann man den Filter über einen Klick auf "Apply" übernehmen, anderenfalls bricht man den Vorgang über "Close" ab und macht nach dem Standardverfahren weiter.