BenQ-Gespräche ohne konkrete Ergebnisse
Regierungsvertreter haben bei den Gesprächen über die Zukunft des insolventen Handy-Herstellers keine Zusagen finanzieller Art gemacht.
Die Gespräche zur Zukunft des insolventen Handy-Unternehmens BenQ Mobile Deutschland sind ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. Wie die Sprecherin des Insolvenzverwalters Martin Prager der dpa mitteilte, sei das Treffen eine erste gegenseitige Information gewesen. Es seien Arbeitsaufträge vergeben worden. Vertreter von Siemens, der Landesregierungen von Bayern und NRW sowie die Arbeitsagentur für Arbeit und die IG Metall waren zu Gesprächen über die Zukunft des angeschlagenen Handyherstellers in München zusammengekommen. Aus dem Umfeld der Gespräche war zu hören, dass die Regierungsvertreter keine Zusagen finanzieller Art gemacht haben sollen.
Siemens gab derweil bekannt, dass man im Rahmen des "Runden Tisches" das Hilfsangebot für die Belegschaft konkretisiert habe. Danach sollen von dem 35-Millionen-Euro-Hilfsfonds 25 Millionen für Qualifizierungs-Weiterbildungs- und Vermittlungsmaßnahmen genutzt werden. Mit den restlichen 10 Millionen wolle das Unternehmen die Notlage von Härtefällen abmildern. Ein von Siemens und BenQ Mobile unabhängiges Gremium, vor allem aus Belegschaftsvertretern bestehend, solle über die Verwendung der Härtefallmitteln entscheiden.
Die IG Metall kritisierte die Haltung von Siemens. Ulrich Marschner von der IG Metall Kreis Wesel sagte der dpa, Siemens habe sich keinen Millimeter bewegt und sei sogar einen Schritt zurückgegangen, während sich alle anderen Teilnehmer wohl darauf verständigt hätten, dass die Fortführung des Geschäftes im Mittelpunkt stehen müsse. Wofür der Härtefonds sein soll, sei nicht klar. Siemens habe überhaupt keine Zusagen und Angebote zur Sicherung der Angebote und des Geschäftes gemacht: "Wir sehen Siemens weiter in einer Verantwortung für den Erhalt der Arbeitsplätze und erwarten, dass hier Signale kommen."
Siehe dazu auch:
- Länderminister planen Spitzentreffen zu BenQ Mobile
- BenQ-Beschäftigte bangen weiter um Jobs
- Bankenexperte: Siemens trägt Mitschuld an BenQ-Mobile-Pleite
- Bei BenQ Mobile steht massiver Stellenabbau kurz bevor
- Siemens richtet Jobbörse für BenQ-Mitarbeiter ein
- Runder Tisch berät über Beschäftigungsgesellschaft für BenQ Mobile
- Bericht: BenQ-Insolvenz zieht weitere Pleiten nach sich
- Siemens plant Beschäftigungsgesellschaft nach BenQ-Mobile-Pleite
- Insolvenzverwalter: Rettung von BenQ Mobile scheitert nicht an Patenten
- Siemens legt Zahlungen an BenQ auf Eis
- BenQ Mobile weist Gerüchte über Aushöhlung zurück
- Netzbetreiber stornieren Aufträge bei BenQ Mobile
- BenQ verteidigt Insolvenz der deutschen Handy-Tochter
- IG Metall: BenQ-Nothilfefonds reicht nicht aus
- Bayern will BenQ Mobile unterstützen
- Bericht: Siemens-Vorstand verzichtet auf 5 Millionen Euro
- Siemens prüft weitere Zahlungen an BenQ
- Produktion bei BenQ Mobile soll fortgesetzt werden
- Auch BenQ-Mobile-Tochter Inservio insolvent
- Gewerkschaft sieht in BenQ-Mobile-Insolvenz einen "schmutzigen Trick"
- BenQ Mobile hat Insolvenzantrag gestellt
- BenQ Mobile: IG Metall sieht Siemens in der Verantwortung
- BenQ-Handygeschäft in Deutschland am Ende
- Bericht: BenQ will Handyproduktion verkaufen
(dpa) / (jk)