Der Kluge kombiniert Vorsicht mit Zuversicht

Jahresende ist Zeit für Rückblick, Jahreswende für Vorschau. So können wir jetzt auf ein Jahr Wirtschaftskrise mit ihren Auswirkungen auf unsere Branche zurückblicken. Auch vor einem Jahr war in der IT-Branche das Jahresendgeschäft gerade in vollem Gange und man konnte sich nicht wirklich vorstellen, welche Auswirkungen die Lehmann-Affäre noch haben würde. Umsatzrückgänge, Verluste und eine deutlich messbar erhöhte Anzahl an Insolvenzen belasteten die Branche. Bei vielen Händlern war Sparen als essentieller Teil des firmeneigenen Krisenmanagements die Maxime. Wer heute noch da ist, hat das nicht selten dadurch erreicht, dass er die Kostenbremse zog.

Zugespitzt wurde die angespannte Situation für viele Partner durch die extrem restriktive Vorgehensweise deutscher Banken bei der Kreditvergabe. Bedingt durch die deswegen auch im nächsten Jahr zu erwartende Kreditklemme, sehe ich heute nach wie vor erhebliche Probleme auf die Unternehmen zukommen, deren Substanz nicht ausreicht, weitere zwei bis drei schwierige Quartale durchzustehen. Insbesondere die traditionell umsatzschwachen Sommermonate werden mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder eine Welle an Insolvenzen nach sich ziehen und der Markt wird eine weitere Bereinigung erfahren. Dennoch: Jetzt ist die Zeit, um vom akuten Krisenmanagement auf ein längerfristig angesetztes Change Management in der eigenen Organisation zu wechseln. Daher ist es nun dringend nötig, mit dem Umdenken zu beginnen, ohne die nach wie vor angespannte Situation zu negieren. Das bedeutet, Zuversicht sollte sich zur Vorsicht gesellen, gezielte Investitionen sollten den bedingungslosen Sparkurs ablösen. Zumal zu langes Warten im Bereich von IT-Investitionen immer auch Geschäftsrisiken birgt.

Das, was man aus der Krise gelernt hat, muss nun in dauerhafte Prozessverbesserungen umgesetzt werden, damit Unternehmen nachhaltig davon profitieren können. Ich bin hoffnungsvoll, dass das Tal der Tränen mittlerweile durchschritten ist. Wir sind zwar noch nicht auf dem Berg angelangt, haben aber den Gipfel im Blick; alle renommierten Marktforschungsinstitute bestätigen dies mit verhalten positiven Einschätzungen für die IT-Branche.

Ohne die potentiellen neuen Bedrohungen wegwischen zu wollen, ob sie nun Dubai, Griechenland oder einem anderen "Feuerherd" entstammen, stellt sich uns die Situation heute so dar, dass gezielte Investitionen in die Zukunft nun der richtige Schritt sind. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass die Ingram Micro Financial Services mit Projektfinanzierung einen Beitrag zum Geschäftserfolg der Partner leisten – und gleichzeitig ein Investment in eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft tätigen.

Reinhold Ittermann

Director Credit & Collections / Leitung Ingram Micro Financial Services

Ingram Micro Distribution GmbH

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Adventskalender der Erwartungen

Vom 1. bis zum 31. Dezember 2009 verraten Meinungsführer aus der Wirtschaft den heise resale-Lesern Tag für Tag, mit welchen Konjunkturerwartungen, Gewinnerwartungen, Wachstumserwartungen, Umsatzerwartungen, Glückserwartungen, Absatzerwartungen, Karriereerwartungen, Markterwartungen, Heilserwartungen, Preiserwartungen, Nachfrageerwartungen der IT-Channel im neuen Jahr 2010 rechnen kann.

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(Wolfgang Kühn) / (map)