SCO vs. Linux: Neue Website und eine neue Klage

Die SCO Group, die ein Opfer des MyDoom-Virus wurde, hat reagiert und die alternative Web-Präsenz www.thescogroup.com eingerichtet; außerdem kündigt die Firma nun die erste Klage gegen eine Linux-Anwenderfirma an.

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Von
  • Detlef Borchers

Die SCO Group, die ein Opfer des MyDoom-Virus wurde, hat reagiert und die alternative Web-Präsenz www.thescogroup.com eingerichtet. Die allgemein erwartete Maßnahme überrascht mit dem von Netcraft berichteten technischen Detail, das sowohl die alte, unter Attacke gekommene Web-Präsenz wie die neue zu derselben IP-Adresse 216.250.128.21 auflöst.

Nicht nur die Web-Präsenz der SCO Group, die sich im Rechtsstreit mit IBM um angeblich geklauten Unix-Code im Linx-Kernel und mit Novell um das Copyright an Unix befindet, geriet indes an diesem Wochenende unter Beschuss. Wie SCO-CEO Darl McBride auf einer Konferenz in Harvard berichtete, wurden zur Austragung des Superbowls auf der Website Slashdot seine privaten Kontaktdaten veröffentlicht, woraufhin seine Telefonleitungen ständig blockiert wurden.

McBride benutzte den auf Groklaw sezierten Auftritt in Harvard, um für den 18. Februar eine vierte juristische Aktion anzukündigen. Nach den Klagen gegen IBM und Novell sowie der Klage von Red Hat will man an diesem Tag den ersten großen Linux-Anwender bekannt geben, der von SCO vor den Kadi gezerrt wird. Auch dieser Schritt war seit der ersten Ankündigung im Dezember allgemein erwartet worden. Grundlage dieser Klage wird die von SCO behauptete Verletzung der Rechte am ABI-Code durch Anwender ohne Antidot-Lizenz sein. Nach der Darstellung von McBride hält die SCO Group alle Rechte an allen Unix-Versionen seit der Entstehung von Unix durch Dennis Ritchie und Ken Thompson in den 70er Jahren, die beide von SCO bis heute mit Vitaminen und Wellness-Bädern versorgt werden.

Zu den Entwicklungen im Streit zwischen SCO, IBM und der Open-Source-Gemeinde siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)