USK-Gutachter weist Kritik von Kriminologen zurück

In der jüngsten Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts über die Einstufung von Spielen durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) seien die Prüfer nicht einbezogen worden, moniert der Gutachter Gerald Jörns.

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Der USK-Gutachter und Diplompädagoge Gerald Jörns weist eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) über die Einstufung von Spielen durch die USK zurück. Das vom Kriminologen Christian Pfeiffer geleitete Institut war zu dem Schluss gekommen, dass es bei der Altersfreigabe zu krassen Fehlern komme. Die USK-Prüfer könnten die Spiele nicht komplett sichten. Zudem seien sie möglicherweise selbst abgestumpft. Jörns entgegnet, bei der Studie seien die Gutachter der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle nicht einbezogen und nicht vom Institut befragt worden. Insofern sei die Behauptung, die Prüfer seien abgestumpft, eine "Frechheit".

Alle USK-Gutachter hätten ihre Kompetenz seit Jahren unter Beweis gestellt, meint Jörns gegenüber heise online. Sie würden jährlich durch den Beirat der USK bestätigt. Ein großer Teil der Gutachter übe die Tätigkeit seit über zehn Jahren aus, daher hätten sich Standards zur Begutachtung der virtuellen Spiele entwickelt. Diese seien bei der so genannten Ko-Regulierung des Jugendschutzgesetzes von den obersten Landesjugendbehörden anerkannt und übernommen worden, erläutert Jörns. Seit April 2003 entsandten alle Bundesländer mindestens zwei Sachverständige. Die Prüfungen würden vom jederzeit anwesenden ständigen Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden begleitet. Ihm stehe in den Altersempfehlungen ab 12 Jahren ein Vetorecht zu.

Jörns gibt an, er sei seit zwölf Jahren Gutachter. Er habe Expertisen über die ersten Ego-Shooter die Doom und Wolfenstein 3D verfasst, die zur Indizierung führten. Zurzeit hat er zu dieser Thematik einen Lehrauftrag der Evangelischen Fachhochschule Hannover (EFH).

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