Deutlich geringere Lizenz-Nachzahlung von Hynix an Rambus
Der Speicherchip-Hersteller Hynix will seine Lizenz-Nachzahlung herunterhandeln: Statt fast 307 Millionen US-Dollar werden nun möglicherweise nur 133,6 Millionen fällig.
Ende April frohlockte der kalifornische Chiptechnik-Entwickler Rambus über einen Spruch des in Patentsachen erfahrenen Richters Ronald M. Whyte aus dem kalifornischen San Jose: Wegen Verletzung von mindestens 10 Patentansprüchen sollte der koreanische DRAM-Hersteller Hynix satte 306.967.272 US-Dollar an Lizenzgebühren für SDR- und DDR-SDRAM-Bausteine nachzahlen, die bis zum 31. Dezember 2005 verkauft worden waren.
Mit diesem Richterspruch war das seit dem Jahr 2000 laufende Gerichtsverfahren – damals hieß Hynix noch Hyundai Electronics – aber noch nicht beendet, mittlerweile hat die dritte Verhandlungsphase begonnen. Und Hynix hat Richter Whyte offenbar eine so überzeugende Eingabe vorgelegt, dass dieser die ursprüngliche Lizenz-Nachforderung drastisch reduzierte: Entweder muss Rambus sich nun einem weiteren, separaten (und möglicherweise langwierigen) Prozess stellen, um die genaue Höhe der angemessenen ("reasonable") Lizenzgebühren zu ermitteln, die Hynix nachzahlen soll – oder Rambus stimmt einem Abschlag von 173.383.143 US-Dollar zu, sodass Hynix noch 133.584.129 US-Dollar nachträglich überweisen muss.
Die genaue Begründung der richterlichen Entscheidung steht auf der Rambus-Webseite als PDF-Dokument zum Download bereit und enthüllt beispielsweise, dass die Firma Hitachi (die heute längst kein DRAM mehr herstellt, sondern diesen Bereich zusammen mit NEC in Elpida ausgelagert hat) anteilige Lizenzgebühren von 1 Prozent auf SDR-SDRAM und 4,25 Prozent auf DDR-SDRAM zahlt. Hynix hätte 0,5 Prozent auf SDR-SDRAM und 3,75 Prozent auf DDR-SDRAM zahlen sollen, strittig ist aber auch, auf welches regionale Verkaufsvolumen sich die anteiligen Lizenzgebühren beziehen sollen.
Wie üblich, sackte der Kurs der ohnehin ziemlich volatilen Rambus-Aktie nach Bekanntgabe des Richterspruchs etwas ab.
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