Ex-Manager von Siemens wegen Bestechung vor Gericht
Neben der Korruptionsaffäre in der Telekommunikationssparte von Siemens sind möglicherweise auch bei der Kraftwerkssparte Siemens Power Generation Bestechungsgelder geflossen.
Die internen Abläufe und das System von schwarzen Kassen sowie Bestechungsgeldern belasten den Siemens-Konzern weiter. Neben der Korruptionsaffäre in der Telekommunikationssparte von Siemens sind möglicherweise auch in anderen Geschäftsbereichen Bestechungsgelder geflossen. Zwei Ex-Manager der Kraftwerkssparte Siemens Power Generation müssen sich vom 13. März an wegen Untreue und Beihilfe zur Untreue vor dem Landgericht Darmstadt verantworten, sagte am Montag Gerichtssprecherin Christa Pfannenschmidt und bestätigte laut dpa damit einen Bericht der Financial Times Deutschland.
Die heute 73 und 63 Jahre alten Männer sollen zwischen 1999 und April 2002 zwei Geschäftsführer des italienischen Energiekonzerns ENEL mit rund 6 Millionen Euro bestochen haben, um bei Großaufträgen für Gasturbinen zum Zuge zu kommen. Das Gericht habe die Verfahrensbeteiligung von Siemens angeordnet, sagte die Sprecherin. Die Haftbefehle gegen die Angeklagten seien 2004 erlassen, aber sofort außer Vollzug gesetzt worden.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass in der Siemens-Schmiergeld-Affäre, in der die ehemalige Telekommunikationssparte Com im Mittelpunkt seht, jetzt auch das US-Justizministerium gegen das Münchner Unternehmen ermittelt, während die Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) eine informelle Untersuchung durchführt. Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, der im November verhaftete, inzwischen aber wieder auf freiem Fuß befindliche ehemalige Bereichsvorstand Michael Kutschenreuter habe ausgesagt, Siemens-Chef Klaus Kleinfeld und der heutige Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich von Pierer hätten nicht nur von Bestechungsgeldern gewusst, sondern Zahlungen zumindest in einem konkreten Fall sogar selbst zugestimmt.
Siehe dazu auch:
- US-Justiz ermittelt in Siemens-Korruptionsaffäre
- Ex-Bereichsvorstand belastet Kleinfeld und von Pierer
- Bericht: Dubiose Verträge bei weiteren Siemens-Sparten
- Siemens-Schmiergeldaffäre: Beschuldigte belasten weitere Top-Manager
- Siemens-Aktionäre wollen auch in diesem Jahr dem Vorstand die Entlastung verweigern
- Haftbefehle gegen Beschuldigte in Siemens-Korruptionsaffäre ausgesetzt
- Bericht: Ex-Siemens-Zentralvorstand Ganswindt bekommt Haftverschonung
- Siemens-Affäre: Fragwürdige Millionen-Zahlungen auch im Jahr 2006
- Bericht: Ex-Siemens-Vorstand Ganswindt wusste um schwarze Kassen
- Ex-Siemens-Finanzchef Neubürger: "Habe mir nichts vorzuwerfen"
- Schwere Vorwürfe gegen Führungszirkel
- Joint Venture Siemens/Nokia startet wegen Finanz-Affäre später
- Ein Netz mit dicken Knoten, Hintergrundbericht der Süddeutschen Zeitung zur Entwicklung der Siemens-Korruptionsaffäre
- Korruptionsaffäre bei Siemens erreicht die Konzernspitze
- Korruptionsaffäre bei Siemens weitet sich aus
- Bericht: Ex-Siemens-Zentralvorstand verhaftet
- Siemens gerät immer tiefer in die Korruptionsaffäre
- Externe Prüfer gefordert
- Geständnisse um schwarze Kassen in Siemens-Affäre
- Siemens räumt in Finanzaffäre Existenz eines Schweizer Kontos ein
- Transparency International droht Siemens mit Ausschluss
- US-Börsenaufsicht wird auf Finanzaffäre bei Siemens aufmerksam
- Spuren quer durch Europa, Hintergrundbericht der Süddeutschen Zeitung zu dem System der schwarzen Kassen und den Schmiergeldzahlungen bei Siemens
- Banden-Kriminalität auf Vorstandsebene: Siemens unter Schock
- Siemens will in Finanzaffäre hart durchgreifen
- 200 Millionen Euro Schaden durch "Untreuehandlungen"
- Auftragsvergabe bei Olympischen Spielen im Visier
- Siemens-Affäre weitet sich aus
- Siemens schon lange über Affäre informiert
- Verdacht auf Siemens-Schmiergeld in dreistelliger Millionenhöhe
- Fünf Verdächtige bleiben in Haft
- Siemens-Affäre weitet sich aus: Haftbefehle gegen Ex-Manager
- Siemens-Razzia: Verdacht der Veruntreuung im Festnetzbereich
- Großrazzia bei Siemens
- Siemens verteilt die Mitarbeiter der Com-Sparte
- Siemens und Nokia legen Sparten für Netzwerk-Ausrüstung zusammen