Politischer Druck auf Telekom wegen Callcenter-Schließung steigt
Der Deutsche Städtetag appelliert in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, sich bei der Telekom für eine nochmalige Überprüfung der Umstrukturierungspläne einzusetzen.
Die Deutsche Telekom gerät wegen der geplanten Schließung von 39 Callcentern politisch unter Druck. Der Deutsche Städtetag appellierte in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), sich bei der Telekom für eine nochmalige Überprüfung der Umstrukturierungspläne einzusetzen. Die Telekom will den Betrieb der Callcenter rentabler machen und die rund 18 000 Mitarbeiter an Standorten in 24 Städten bündeln. Betroffen ist knapp die Hälfte der Beschäftigten.
Der Städtetag befürchtet, dass bei dem Umbau Stellen verlorengehen könnten. Es sei absehbar, dass die Telekom für einen "erheblichen Teil" der Mitarbeiter keine vergleichbaren Arbeitsplätze in zumutbarer Entfernung zum Wohnort zur Verfügung stellen könne, schreibt der Städtetag-Präsident Christian Ude in dem der Finanz- Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegenden Brief. "Wir sehen den Bund als den größten Anteilseigner der Deutschen Telekom in der Pflicht, sich für ein beschäftigungspolitisch verantwortliches Handeln des Konzerns besonders einzusetzen."
Am Mittwoch wollen Vertreter von Telekom und Arbeitnehmerseite erstmals zu Gesprächen über die geplante Umstrukturierung zusammentreffen. Zwei weitere Verhandlungsrunden sind für Mitte Oktober geplant. Sollte kein Interessenausgleich zustande kommen, dann soll eine Einigungsstelle den Konflikt lösen. Die Gewerkschaft ver.di kritisierte die Pläne, da die Betroffenen längere Fahrten zur Arbeit in Kauf nehmen müssten. Vor allem für Teilzeitkräfte lohnt sich aus Sicht von ver.di die Beschäftigung nicht mehr.
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(dpa) / (anw)