ver.di lehnt neue Verhandlungen über Telekom-Stellenumbau ab
Die Gewerkschaft bleibt im Streit mit dem Telekom-Vorstand bleiben hart. Die Einladung der Telekom, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, wies ver.di zurück.
Die Gewerkschaft ver.di bleibt im Streit um den Konzernumbau der Deutschen Telekom hart. ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder schlug am heutigen Mittwoch einen Aufruf der Telekom zu neuen Verhandlungen aus. Bundesweit traten nach Angaben von ver.di erneut 15.000 Beschäftigte in den Ausstand, unter anderem in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Berlin-Brandenburg, Baden- Württemberg und Hessen. Dabei erklärten sich erstmals mehrere konfessionelle Arbeitnehmer-Bewegungen soldidarisch mit den Streikenden. Die Proteste richten sich gegen die Auslagerung von rund 50.000 Beschäftigten in den neuen Bereich T-Service. Auch an Christi Himmelfahrt will ver.di die Streiks in reduziertem Umfang fortsetzen.
Am Morgen hatte die Telekom ver.di zu neuen Verhandlungen aufgerufen. "Ich lade ver.di zur Fortsetzung der Gespräche ein", sagte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick in einer Diskussion mit Schröder im ARD-Morgenmagazin. Grundlage sei das überarbeitete Angebot des Bonner Konzerns. Dieses sieht Lohnkürzungen von neun Prozent sowie längere Arbeitszeiten vor. Schröder wies das Gesprächsangebot umgehend zurück. "Auf der Basis kann es keine Verständigung geben", sagte er. Er verwies auf die Urabstimmung, bei der sich eine überwältigende Mehrheit der betroffenen Mitarbeiter gegen das Angebot und für einen Streik ausgesprochen hatte. Die Tarifparteien hatten zuvor in fünf Verhandlungsrunden ergebnislos um einen Kompromiss gerungen. Schröder wie auch Eick räumten ein, dass sie informelle Gespräche führten. Zu Inhalten machten sie keine Angaben.
Die Gewerkschaft und auch die Telekom rechnen weiter mit einer Beeinträchtigung der Betriebsabläufe. "Es wird wohl wieder einige kleinere Störungen geben", sagte ein Telekom-Sprecher. Dabei sei die Erreichbarkeit in den Call Centern nicht so wie sie sein sollte, und bei Neuaufträgen ergäben sich Verzögerungen bei der Bearbeitung. ver.di sprach dagegen von "mehreren zehntausend liegen gebliebenen Kundenwünschen". Nach weiteren Angaben der Gewerkschaft hat der Streik seine Wirkung für die von der Auslagerung betroffenen 50.000 Beschäftigten inzwischen entfaltet. Die Hotline der Telekom sei "fast nicht mehr zu erreichen", hieß es in einer Mitteilung des Landesbezirks NRW. Auf Neuanschlüsse müssten die Kunden zur Zeit sechs Wochen warten – Tendenz steigend. Störungen würden kaum noch bearbeitet.
Zwischen ver.di und der Telekom ist auch ein Streit über die Notdienste entbrannt. Um die Funktionsfähigkeit und Instandhaltung des Netzes und den Entstördienst aufrechtzuerhalten, seien 1200 Mitarbeiter schriftlich für Notdienste eingeteilt worden, sagte eine Telekom-Sprecherin. Die Teilnahme an dem Streik wurde ihnen dabei untersagt. Die Telekom sei gesetzlich verpflichtet, bestimmte Dienste (unter anderem für Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr) aufrecht zu erhalten. ver.di sprach von einem rechtswidrigen Schreiben der Telekom.
Mit dem geplanten Personalumbau will der Konzern seine Kosten senken und die Servicequalität verbessern. Durch T-Service verspricht sich das Unternehmen Einsparungen von bis zu 900 Millionen Euro jährlich. Da ver.di die Pläne ablehnt, will die Telekom den Umbau im Alleingang umsetzen.
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(dpa) / (vbr)