Kleinsparer: Fiat Panda Hybrid im Test

Seite 2: Realverbrauch

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Es gibt nur wenige Hersteller, die ein Schaltgetriebe mit dieser Mildhybrid-Bauweise kombinieren. An sich spricht nichts dagegen. Vergleicht man den Realverbrauch des Testwagens mit dem Durchschnitt der Panda-Benziner der 3. Generation bei Spritmonitor – dort werden 6,2 Liter notiert – steht der Hybrid klar besser da: Auf der 551 Kilometer langen Tour verbrauchte er durchschnittlich 5,2 Liter/100 km, also 16 Prozent weniger. Fiat nennt 4,1 Liter - erfasst im WLTP, zurückgerechnet auf den NEFZ.

Auf der Autobahn mit einer Reisegeschwindigkeit von 120 bis 130 km/h lag der Wert bei 5,4 Litern. Im Überlandbetrieb stand die Anzeige bei 4,3 Litern. Und im Stadtverkehr ergaben die Stichproben schwankende Werte zwischen 4,6 und 6,1 Litern. Das alles klingt nicht nach einem spektakulären Fortschritt, aber in der Masse zählt jeder Zehntelliter.

Eine Schwäche allerdings sollte Fiat beheben: Der Testwagen zeigte bei niedrigen Drehzahlen und wenig Last eine wenig akzeptable Ruckelneigung. Hier müssen die Ingenieure nachbessern, denn diese Motorgetriebeeinheit wird mutmaßlich bald in hohen Stückzahlen produziert werden. Schon jetzt gibt es neben dem Panda auch einen Fiat 500 als Hybridvariante; andere Modelle werden folgen.

Positiv dagegen: Fiat hat den Panda Hybrid nach der im Moment höchsten Norm, der Euro 6d ISC-FCM homologiert. Das weist Fiat zwar nicht im Datenblatt aus, lässt sich aber über die Schlüsselnummer im Fahrzeugschein erkennen.

Die Mildhybridisierung wird dem Verbrennungsmotor im Kleinwagen also ein mittelfristiges Weiterleben sichern, zumal der FCA-Konzern sich bei den CO2-Emissionen bilanziell mit Tesla zusammentut und dadurch den Druck zur Vollelektrifizierung vermindert. Das ist völlig legal und nennt sich Pooling. Gleichzeitig beginnt Fiat damit, batterieelektrische Versionen anzukündigen – diese aber werden teuer: Das Fiat 500 Cabrio beginnt bei 37.900 Euro.

Fiat bindet den Hybridantrieb für den Panda vorerst an die gehobene Ausstattungslinie City Cross. Ab 13.490 Euro geht der Spaß los. Die SUV-Optik polarisiert: Manche lieben das Design und nennen es knuffig, andere kritisieren es. Die vielen Kunden aber, die am Panda City Cross Gefallen finden, werden auch den Hybrid mögen. Gekauft wird der Panda mit dem Bauch, und der Geldbeutel wird mit dem Hybrid auch an der Tankstelle nicht überstrapaziert.

Als Wettbewerbsmodell kommt der ebenso kompakte, viertürige Suzuki Ignis (Test) infrage, den es ebenfalls als Mildhybrid gibt. Der gerade überarbeitete Ignis bietet ab 14.750 Euro ein ähnliches Format und auf Wunsch sogar Allradantrieb. Ohne diesen gibt Suzuki den Verbrauch des 90 PS leistenden 1,2-Liter-Vierzylinders mit 4,3 l/100 km (98 g/km) an.

Der Hersteller stellte und überführte den Testwagen kostenlos. Der Autor trug die Kraftstoffkosten.