Telekom fordert ver.di zu neuen Verhandlungen auf

Ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder sagte, seine Gewerkschaft werde nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, solange die Telekom kein deutlich verbessertes Angebot vorlege.

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Die Deutsche Telekom hat die Gewerkschaft ver.di zu neuen Verhandlungen über den geplanten Konzernumbau aufgefordert. Er lade zur Fortsetzung der Gespräche ein, sagte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick bei einer Diskussion mit ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder in der ARD. Grundlage sei das überarbeitete Angebot des Bonner Konzerns. Es sieht Lohnkürzungen von neun Prozent und längere Arbeitszeiten vor. Schröder wies das Angebot umgehend zurück.

Schröder sagte laut Financial Times Deutschland (FTD), ver.di werde nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, solange die Telekom kein deutlich verbessertes Angebot vorlege. Es sei "wirklich etwas absurd", wenn das Unternehmen auf der Basis des Angebotes weiterverhandeln wolle, das Ursache für den Streik sei. Eick hatte ebenfalls laut FTD zuvor gesagt, mit dem Angebot der Telekom an die Mitarbeiter sei ein Kündigungsschutz bis Ende 2011 verbunden. Auf dieser Basis lade er die Gewerkschaft zur Fortsetzung der Gespräche, um einen tragfähigen Kompromiss zu finden.

Die FTD hatte zuvor in ihrer Printausgabe berichtet, die Telekom erwäge, Beschäftigten ihrer Service- und Techniksparten nach der geplanten Auslagerung einen weitergehenden Kündigungsschutz anzubieten. Telekom-Chef René Obermann sei bereit, über einen Schutz vor Entlassungen über 2011 hinauszugehen. Gestern hatten nach Gewerkschaftsangaben 16.000 Telekom-Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt, am heutigen sechsten Tag ver.di erneut 15.000 Mitarbeiter zum Streik aufgerufen. Kunden müssen weiterhin mit Einschränkungen beim Service und im Betriebsablauf rechnen.

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