MWC: Intel und LG planen Mobile Internet Devices mit Moblin

Eigentlich wurden Linux-MIDs mit Intel Atom schon für 2008 erwartet, doch anscheinend kommen interessante Geräte erst 2010.

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Vor fast zwei Jahren hat Intel begonnen, für die spezielle Geräteklasse der Mobile Internet Devices (MIDs) zu trommeln. Nachdem 2006 das gemeinsam mit Microsoft ins Leben gerufene UMPC-Konzept die Erwartungen nicht erfüllte, setzt Intel bei den MIDs seit 2007 konsequent auf Linux, unter anderem mit Moblin, vom dem mittlerweile die Version v2 heranreift. 2010 soll bekanntlich der bereits 2007 angekündigte Atom-Nachfolger Moorestown mit integriertem Grafikchip und Speichercontroller auf dem Markt sein – dann endlich soll es wirklich losgehen mit dem MID-Boom. Und "eines der ersten Geräte" könnte von LG Electronics kommen, wie Intel und LG nun anlässlich des Mobile World Congress (MWC) in Barcelona melden. Die 3G-Netzanbindung des LG-MID soll von Ericsson kommen; schon bisher kauft LG diese Komponenten von Ericsson zu.

Intel nutzt die Gelegenheit, um ein paar Codenamen ins Gedächtnis zu rufen: Die MID-Plattform Moorestown soll aus dem Kombiprozessor Lincroft bestehen, einem System-on-Chip (SoC) aus der 45-Nanometer-Fertigung, das einen sparsamen x86-Kern und einen vermutlich von PowerVR stammenden Grafikkern vereint. Von der Performance her dürfte das weitgehend der aktuellen Menlow-Plattform entsprechen, die aus den Silverthorne-Atoms der Serie Z500 und dem Single-Chip-"Chipsatz" US15W alias Poulsbo besteht. Lincroft soll im Tandem mit Langwell antreten, einem I/O Controller Hub (ICH) im Intel-Jargon, sonst auch Southbridge genannt. Lincroft/Langwell, also Moorestown, soll kompakter ausfallen als Menlow und insbesondere im Leerlauf noch sparsamer sein – mindestens um den Faktor 10.

Bisher kann man fast keine Atom-MIDs kaufen; der eigentlich für Dezember 2008 angekündigte Gigabyte M528 ist auf der Webseite noch immer mit dem Hinweis "Coming Soon" versehen.

Zum Mobile World Congress in Barcelona siehe auch

(ciw)