Nach geplatzter Übernahme: Yahoo-Kurs unter Druck und Kritik an Jerry Yang (Update)

Das letzte Angebot von Microsoft für die Übernahme von Yahoo, das bei rund 50 Milliarden US-Dollar lag, hätte für Yahoo-Aktionäre einen Gewinn von mehr als 70 Prozent gegenüber dem Kurs vor der Offerte Ende Januar bedeutet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach der gescheiterten Milliardenübernahme durch Microsoft drohen dem Internet-Konzern Yahoo ein Kurssturz und massiver Streit mit Aktionären. Unter Hochdruck sucht Yahoo-Chef Jerry Yang für weiteres Wachstum nach Bündnispartnern wie dem Suchmaschinen-Riesen Google. Microsoft könnte unterdessen Experten zufolge statt Yahoo! eine Reihe kleinerer Web-Unternehmen für Zukäufe ins Visier nehmen. Der Kurs der Yahoo-Aktie brach bis Montagmittag an den deutschen Börsen um fast zwanzig Prozent ein. Im vorbörslichen Handel in den USA stürzte die Aktie noch stärker auf 22 Dollar ab. Mehrere Banken senkten bereits ihre Einstufungen der Yahoo-Aktie. (Update: Der Kurs des Microsoft-Papiers konnte dagegen sowohl an der deutschen Börse als auch im vorbörslichen Handel an der Nasdaq zulegen.)

Das letzte Angebot von Microsoft für die Übernahme von Yahoo, das bei rund 50 Milliarden US-Dollar lag, hätte für Yahoo-Aktionäre einen Gewinn von mehr als 70 Prozent gegenüber dem Kurs vor der Offerte Ende Januar bedeutet. Großinvestoren äußerten mittlerweile bereits massive Verärgerung über die Yahoo- Führung. Eine Zustimmung wichtiger Anteilseigner zu einem Kaufpreis von etwa 35 Dollar wäre gut möglich gewesen, deutete der zweitgrößte Yahoo-Anteilseigner, der Vermögensverwalter Legg Mason, in einem Interview der New York Times an. Bereits vor dem Platzen der Übernahme hatten Aktionäre gegen die Yahoo-Führung wegen ihres Widerstands geklagt. Der im vergangenen Sommer in den Chefsessel zurückgekehrte Firmengründer Yang steht zudem wegen die Börse enttäuschender Gewinne unter Druck. Yahoo musste zuletzt Stellen streichen.

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(jk)