Nokia und NRW suchen nach einer Zukunft für Bochum ohne Handywerk
Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo und Wirtschaftsministerin Christa Thoben haben bei ihrem Treffen heute die Gründung einer Arbeitsgruppe vereinbart, die nach "innovativen Lösungen für die Zukunft des Nokia-Standortes Bochum" suchen soll.
Der finnische Handy-Hersteller Nokia und die nordrhein-westfälische Landesregierung wollen gemeinsam nach "innovativen Lösungen für die Zukunft des Nokia-Standortes Bochum" suchen. Das haben NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) und Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo heute bei einem Treffen in Düsseldorf vereinbart. Das Unternehmen und die Landesregierung wollten zu diesem Zweck sofort ein Arbeitsteam einsetzen, heißt es in einer vom Ministerium verbreiteten 4-Punkte-Erklärung.
Thoben hatte den Nokia-Manager in ihrem Ministerium getroffen. An dem Gespräch nahm auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Hartmut Schauerte (CDU), teil. Bundes- und Landesregierung legten großen Wert darauf, dass die Nokia-Unternehmensleitung "kurzfristig in ausführliche Gespräche mit dem Betriebsrat eintritt und bereit ist, auch dessen Vorstellungen für den Standort zu erörtern" heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Bund und Land wollten die Suche nach einer positiven Lösung für Nokia und die Mitarbeiter weiterhin konstruktiv begleiten. Dem Treffen müssten weitere Gespräche folgen.
Nokia will das Handywerk in Bochum aus Kostengründen zur Jahresmitte schließen. Der größte Teil der Produktion soll in ein neues Werk nach Rumänien verlagert werden. In Bochum arbeiten rund 2300 festangestellte Mitarbeiter und rund 1000 Leiharbeiter. Kallasvua hatte Gespräche über "innovative Lösungen" für den Standort Bochum angeboten. Am seinem Vorhaben, das Handywerk zu schließen, will er aber nicht rütteln lassen.
Zur geplanten Schließung des Nokia-Werks in Bochum siehe auch:
- Nokia-Beschäftigte demonstrieren Kampfbereitschaft für Erhalt des Bochumer Werks
- Nokia verstieß im Bochumer Werk möglicherweise gegen Auflagen
- Betriebsrat: Nokia berechnet Produktionskosten in Bochum falsch
- Pfiffe und Buhrufe in Bochum für Nokia-Bilanz
- Nokia steigert Gewinn massiv
- Bonner Stadtverwaltung will Nokia-Handys eintauschen
- Nokia-Chef verteidigt Werksschließung in Bochum
- Nokia-Chef rechnet mit hohen Kosten für Stilllegung in Bochum
- DGB vermisst soziale Verantwortung bei Nokia
- 15.000 bei Demonstration gegen Schließung des Bochumer Nokia-Werks
- Merkel schaltet sich in Kampf um Nokia-Arbeitsplätze ein
- IG-Metall-Chef: Gespräche mit Nokia ohne Ergebnis
- Politiker kritisieren Subventionspolitik zur Ansiedlung von Unternehmen
- BDI-Präsident: Politiker sollten mit Nokia-Fall keine Globalisierungsangst schüren
- Erste Kündigungen nach angekündigtem Nokia-Aus
- Politiker warnen Nokia vor Image-Verlust
- Gewerkschaft schaltet im Kampf um Nokia-Werk Justiz ein
- Steinbrück kritisiert "Karawanen-Kapitalismus", Merkel verlangt Antworten von Nokia
- "Nokias Lumperei" in Telepolis
- Politiker wechseln aus Protest gegen Nokia ihre Handymarke
- In Rumänien entsteht das "Nokia-Village"
- Nokia wehrt sich gegen Vorwurf des Subventionsmissbrauchs
- Nokia ist nicht gesprächsbereit
- Debatte um Fördermittel für Nokia entbrannt
- Rüttgers warnt Nokia vor Image als "Subventions-Heuschrecke"
- Massive Kritik an Schließung des Bochumer Nokia-Werks
- Nokia verlagert Handy-Produktion von Deutschland nach Rumänien, Ungarn und Finnland
- Nokia-Werk Bochum wird geschlossen