Streik bei der Deutschen Telekom geht in die zweite Woche

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erwartet für heute bundesweit 14.000 Streikende.

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  • dpa

Der Streik bei der Deutschen Telekom geht auch in der zweiten Woche unvermindert weiter. Für heute erwartet die Dienstleistungsgesellschaft ver.di bundesweit rund 14.000 Streikende. In der Frühschicht waren allein in Bayern und Nordrhein-Westfalen rund 5000 Mitarbeiter zum Streik aufgerufen. Betroffen waren wiederum die Bereiche Hotline-Service und Kundendienst. Auf einen Telefonanschluss müsse man sechs Wochen warten, hieß es in Gewerkschaftskreisen. Auch in Call-Centern sei kein Durchkommen, weil die Mitarbeiter streikten.

Allein in Bayern rief ver.di rund 2500 Beschäftigte an 18 Standorten zu Arbeitsniederlegungen auf. Die Stimmung sei weiterhin gut, sagte Streikleiter Helmut Doser. Sie werde jedoch aggressiver, weil zunehmend mit Abmahnungen und Kündigungen gedroht würde. "Wir hoffen alle, dass der Arbeitgeber bald zur Besinnung kommt".

In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben von ver.di 2400 Mitarbeiter der Telekom mit der Frühschicht zum Streik aufgerufen worden. Inzwischen habe es Einschüchterungsversuche von der Firmenseite gegeben: Briefe wurden verschickt, in denen Notdienste und Erhaltungsarbeiten eingefordert würden, ansonsten drohten arbeitsrechtliche Konsequenzen.

Der Streik bei der Telekom richtet sich gegen die geplante Auslagerung von bundesweit mehr als 50.000 Telekom-Mitarbeitern in Service-Gesellschaften. Dabei will das Unternehmen auch längere Arbeitszeiten bei niedrigerer Bezahlung durchsetzen. Einen neuen Verhandlungstermin zwischen Telekom und Gewerkschaft gibt es nach Angaben von ver.di noch nicht.

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(dpa) / (anw)