Zwischenfinanzierung für WorldCom genehmigt

Der Telecom-Konzern hat die Genehmigung des Konkursrichters für eine Zwischenfinanzierung erhalten; der Geschäftsbetrieb geht damit weiter.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Telecom-Konzern WorldCom hat einen Tag nach seinem Konkursantrag die richterliche Genehmigung für eine Zwischenfinanzierung von bis zu zwei Milliarden US-Dollar erhalten. Mit diesem Betrag kann das Unternehmen seine Geschäfte vorerst fortführen. WorldCom hat Vermögenswerte von 107 Milliarden US-Dollar und Schulden von 41 Milliarden US-Dollar.

Der zuständige Richter stimmte in der Anhörung am späten Montagabend (Ortszeit) in New York zudem der Ernennung eines unabhängigen Gutachters zu, ernannte aber zunächst keinen. Das Konkursverfahren werde sich mindestens bis zum ersten Quartal 2003 hinziehen, erklärte WorldCom-Chef John Sidgmore am Montag auf einer Pressekonferenz in New York.

WorldCom hat im Rahmen von Chapter 11 des US-Konkursrechtes Schutz vor seinen Gläubigern gesucht. Trotz des eigentlich erwarteten Insolvenzverfahrens löste der dann am späten Sonntagabend erfolgte Antrag heftige Turbulenzen an den Börsen aus. WorldCom, entstanden aus einem kleinen regionalen Telecom-Dienstleister, ist der zweitgrößte US-Anbieter von Ferngesprächen und der weltgrößte Betreiber von Internet-Netzen und -Backbones. Die ausländischen Tochterfirmen seien nicht an dem Konkursverfahren beteiligt, hob Sidgmore hervor; die jeweiligen Infrastruktur-Einrichtungen in den einzelnen Ländern sind auch im Besitz der nationalen Töchter. Zu WorldCom gehört neben der Ferngesprächs-Firma MCI beispielsweise auch der Internet-Provider und IP-Carrier UUNet.

Zu der Entwicklung bei WorldCom siehe auch:

(jk)