WorldCom schummelte länger als bislang gedacht
Bereits im Jahr 2000 hatten Mitarbeiter die Bilanz-Praktiken des Telekom-Konzerns kritisiert.
Der angeschlagene US-Telekom-Riese WorldCom -- Muttergesellschaft des Internet-Carriers UUnet -- hat schon vor mehr als zwei Jahren die Unternehmensbilanzen mit gefälschten Gewinnen aufgeblasen. Bereits im Jahr 2000 haben Mitarbeiter das Management über Unregelmäßigkeiten informiert, sagte das Mitglied des Wirtschaftsausschusses im US-Kongress, Billy Tauzin, dem US-Sender ABC. Anstatt den Hinweisen nachzugehen, hat das Managment dem Bericht zufolge die aufmerksamen Mitarbeiter zum Stillschweigen verpflichtet. Auch den Wirtschaftsprüfern von Arthur Andersen sei die Kritik bekannt gewesen, meldete das Wall Street Journal -- Konsequenzen hatte das keine. Der Ausschuss wertete nach Angaben Tauzins fünf Kisten mit Konzern-Unterlagen aus. Im Juni hatte WorldCom Falschbuchungen in Höhe von 3,85 Milliarden Dollar (rund 3,88 Milliarden Euro) eingeräumt, der langjährige Finanzchef Scott Sullivan wurde entlassen.
Zur Entwicklung bei WorldCom siehe auch: (tol)
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- WorldCom im Skandalstrudel
- George W. Bush über Bilanzmanipulationen bei WorldCom empört
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