Zeitung: Siemens hatte schon 2003 Hinweise auf Korruption
Der Siemens-Führung lagen nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung schon 2003 Hinweise auf Schmiergeldzahlungen vor. Das gehe aus einem vertraulichen Vermerk an den damaligen Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger hervor.
Der Siemens-Spitze lagen nach Informationen der Süddeutschen Zeitung schon vor mehr als drei Jahren Hinweise darauf vor, dass der Konzern ausländische Amtsträger bestochen habe. Einen vertraulichen Vermerk habe der damalige Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger 2003 von der Rechtsabteilung erhalten, berichtet das Blatt (Samstag). Es gebe "Anhaltspunkte für den Verdacht der Amtsträger- bzw. Angestelltenbestechung im Ausland", heiße es in dem von einem Mitarbeiter der Rechtsabteilung verfassten Schreiben vom 11. November 2003.
Intern waren damals hohe Barzahlungen im Unternehmensbereich Telekommunikation an Berater in Nigeria aufgefallen, schreibt die SZ. Weiter heiße es in dem Vermerk, Millionensummen, die Siemens-Mitarbeiter nach Nigeria gebracht hätten, könnten für deutsche Behörden Anlass für ein Ermittlungsverfahren sein. Zudem verstießen die Zahlungen auch gegen konzerninterne Richtlinien. In der Siemens-Affäre um schwarze Kassen und Korruptionsdelikte ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft inzwischen gegen zahlreiche langjährige Siemens-Manager, darunter auch Neubürger.
Siehe dazu auch:
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(dpa) / (vbr)