Yahoo noch offen für Microsoft-Übernahmeangebot
Jerry Yang, Chef des Internetkonzerns, sagte laut Medienberichten nach dem Rückzug Microsofts, er sei bereit für ein weiteres Angebot des Softwarekonzerns.
Der Chef des US-Internetkonzerns Yahoo, Jerry Yang, ist nach der gescheiterten Übernahme durch Microsoft weiter offen für ein Angebot des Softwarekonzerns. Yang habe verhandeln wollen, aber Microsoft sein Gebot in Reaktion auf die Forderung nach einem Preis über 33 Dollar je Aktie zurückgezogen, sagte Yang in einem Interview mit der Financial Times. Laut Microsoft hatte die Yahoo-Spitze mindestens 37 Dollar je Aktie verlangt.
"Wir haben nicht gesagt, dass wir die Position 'Nimm es oder lass es' vertreten und nicht weiter verhandeln würden", sagte Yang. "Wir wollten diese Transaktion wirklich durchführen, und nun sind sie abgezogen." Analysten zufolge dürften die Aktionäre von Yahoo aufgebracht sein und Druck auf das Unternehmen ausüben, bald einen überzeugenden Zukunftsplan vorzulegen oder auf Microsoft zuzugehen. Die Yahoo-Aktie hatte gestern, dem ersten Handelstag nach dem Rückzug Microsofts, 15 Prozent seines Wertes verloren, sie notiert nun bei 24,37 US-Dollar.
Die New York Times zitiert als einen Vertreter der verärgerten Yahoo-Anteilseigner Godon Crawford, Portfolio-Manager bei Capital Research Global Investors, die 6 Prozent an Yahoo halten: "Wir sind sehr aufgebracht über Jerry Yang und den so genannten unabhängigen Vorstand." Crawford fragt sich, wer die vom Yahoo-Vorsitzenden Roy Bostock angeführten Aktionäre seien, die den Kurs der Unternehmensführung unterstützten. Alle Anteilseigener, mit denen er gesprochen habe, seien bereit gewesen, ihre Aktien für 34 US-Dollar je Stück zu verkaufen, sagte Crawford demnach.
Inzwischen hat der Yahoo-Vorstand den Termin für die jährliche Hauptversammlung auf den 3. Juli festgelegt. Damit hat die zehntägige Frist für die Aktionäre begonnen, eigene Kandidaten für den Vorstand vorzuschlagen. Dieser Weg war im Verlauf des Übernahme-Hickhacks von Microsoft ins Auge gefasst worden.
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(anw)