Sachsen: Hilfen für Qimonda sind Grenzen gesetzt

"Ich sage es ganz deutlich", so der sächsische Ministerpräsident zu den Hoffnungen des kriselnden Chipherstellers auf Beihilfen: "In erster Linie ist das Unternehmen in der Pflicht", zum einen das Management, aber auch Infineon als Mehrheitseigner.

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  • dpa

Die Hoffnungen des ums Überleben kämpfenden Speicherchipherstellers Qimonda auf Hilfen vom Land Sachsen sind gedämpft worden. "Den Möglichkeiten des Freistaates, einzelne Unternehmen gegen Marktschwankungen zu schützen, sind Grenzen gesetzt", sagte Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) vor dem Landtag in Dresden.

Die Mikroelektronik sei aber von herausragender Bedeutung für Innovation, Beschäftigung und Wachstum. "Immer wieder machen das Auf und Ab der Konjunktur dieser Branche zu schaffen", sagte Tillich. Der US-Chipproduzent AMD habe es ohne staatliche Hilfe geschafft, einen Partner zu finden. Anders Qimonda. "In erster Linie ist das Unternehmen in der Pflicht." Zum einen das Management, aber auch Infineon als Mehrheitseigner. "Ich sage es ganz deutlich", betonte der Ministerpräsident.

Die Industriegewerkschaft Metall appellierte an die Landesregierung, ihre Verantwortung für den angeschlagenen Chiphersteller wahrzunehmen. Gewerkschaftsfunktionär Wigand Cramer sagte dem Sender MDR Info, dass Hilfe nur noch von außen kommen könne. Einwände, wonach der Freistaat nicht mit Steuergeldern helfen könne, wies er zurück. Immerhin seien 40 Prozent des Werkes vom Land finanziert worden.

Das Unternehmen hatte in den vergangenen Quartalen nur Verluste eingefahren. Qimonda droht Insolvenz. Bis März 2009 sollen rund 950 Stellen im Werk Dresden und weitere 600 Arbeitsplätze am Hauptsitz München wegfallen. Ende November hatte der Mutterkonzern Infineon deshalb beim Bund und dem Land Sachsen um staatliche Bürgschaften in Höhe von 500 Millionen Euro gebeten.

Die Landesregierung hatte vor drei Wochen angekündigt, bis Jahresende mögliche Hilfen für das Dresdner Werk auszuloten. Zwei Expertenteams untersuchen derzeit weltweit, welche technologische Basis es bei Qimonda gibt und ob das Unternehmen perspektivisch wettbewerbsfähig ist.

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(dpa) / (jk)