US-Präsident fordert Straffreiheit für Schnüffelhelfer

Bei seinem Besuch des Hauptquartiers der National Security Agency forderte George W. Bush eine dauerhafte Ausweitung der Schnüffelbefugnisse des Geheimdienstes.

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Am 1. Februar läuft der im August vom US-Kongress beschlossene Protect America Act aus. Das lässt US-Präsident George W. Bush anscheinend keine Ruhe. Für ihn stellt die Anpassung des seit nahezu 30 Jahren bestehenden Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA), der der National Security Agency (NSA) weitgehend freie Hand beim Abhören von Telefon- und Internetkommunikation ermöglicht, ein unabdingbares Mittel für den Kampf gegen den Terrorismus dar. Während eines Besuches des NSA-Hauptquartiers Fort Meade sagte Bush, anders als das Gesetz werde die Bedrohung durch Al Qaida nicht in 135 Tagen enden.

Vor diesem Hintergrund ruft er das US-Parlament auf, dem Protect America Act die Befristung zu nehmen. Dabei beruft er sich auf den Director of National Intelligence Mike McConnell, der davor warnte, dass die Geheimdienstler ohne dieses Gesetz wichtige Waffen aus der Hand legen müssten. Außerdem sieht Bush es nicht ein, dass die Telekommunikationsfirmen, die der NSA bei ihren Ermittlungen geholfen hätten, mit milliardenschweren Klagen überzogen werden. Daher solle der Kongress diese Unternehmen straffrei stellen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass wichtige Staatsgeheimnisse preisgegeben werden.

Dies ist das Hauptargument der US-Regierung zur Abwehr der Verfahren, die Bürgerrechtler wie die Electronic Frontier Foundation (EFF) vor allem gegen AT&T angstrengt haben. Der Telecom-Riese hat die NSA in ihren nicht richterlich genehmigten Beschnüffelungsaktionen infolge der Attentate vom 11. September 2001 unterstützt. Die EFF befürchtet nun, die Demokraten im US-Kongress könnten einknicken und einer "Amnestie" zustimmen. Sie ruft die Bürger dazu auf, die Politiker dazu aufzufordern, die Telecom-Firmen nicht aus der Verantwortung zu nehmen.

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