Käufer für Nokias Autoausrüster in Sicht
Rund 200 der über 2000 von der Werksschließung in Bochum betroffenen Nokia-Arbeiter haben Hoffnung, dass ihr Bereich an einen neuen Investor verkauft und weitergeführt wird.
Für rund 200 Nokia-Mitarbeiter in Bochum zeichnet sich eine Lösung ab. Derzeit werde mit einem Konsortium über den Kauf der in Deutschland und den USA angesiedelten Automobilzulieferer-Sparte verhandelt, teilte der Handy-Hersteller am heutigen Montag in Helsinki mit. Die Automobilzulieferer-Sparte von Nokia liefert Kommunikations- und Multimedia-Lösungen rund ums Auto. Insgesamt beschäftige der Bereich 240 Menschen – fast alle davon in Deutschland.
Interesse habe der frühere Nokia-Manager Razvan Olosu, der den Bereich zusammen mit dem Finanzinvestor Equity Partners übernehmen wolle, hieß es. Derzeit würden Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über den Wechsel von Beschäftigten der Sparte zum Käuferkonsortium geführt. Die Transaktion soll in der ersten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen werden. Die Partner wollten ihr Geschäft in Deutschland und den Vereinigten Staaten stärken, sagte Razvan Olosu. Zu finanziellen Details machte Nokia keine Angaben.
Nokia hatte kürzlich die Schließung seiner deutschen Handy-Produktion in Bochum mit rund 2300 fest angestellten Beschäftigten angekündigt. Politik und Verbraucherverbände haben die Pläne massiv kritisiert.
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(dpa) / (vbr)