Nokia-Betriebsrätin beklagt Mangel an europäischer Solidarität

Die deutschen Arbeitnehmervertreter hätten ein Treffen europäischer Gewerkschafter verlassen, nachdem finische Arbeitnehmervertreter die Nokia-Konzernpolitik und die Schließung des Bochumer Werks rechtfertigt hätten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Einen Mangel an europäischer Solidarität hat die Bochumer Nokia-Betriebsratschefin Gisela Achenbach nach einem Treffen mit Gewerkschaftern in Brüssel beklagt. Sie sei ein bisschen enttäuscht über den Ablauf der Sitzung, sagte Achenbach laut dpa. Die deutschen Nokia-Beschäftigten wünschten die Unterstützung ihrer europäischen Kollegen. "Dies ist von den finnischen Kollegen nicht der Fall gewesen."

Achenbach verließ die Gewerkschaftssitzung vorzeitig. Bei der Sitzung widersprachen die Gewerkschaften entschieden der angekündigten Schließung der Nokia-Fabrik in Bochum. Sie protestierten gegen die Art und Weise, wie der Nokia-Vorstand dabei vorgegangen sei und forderten das Management zu konstruktiven Gesprächen vor der Sitzung des Nokia-Aufsichtsrats am 28. Februar auf.

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte Achenbach, die deutschen Vertreter hätten das Treffen verlassen, nachdem finische Arbeitnehmervertreter die Konzernpolitik rechtfertigt hätten. Die finnischen Gewerkschafter hätten um Verständnis dafür geworben, dass ein Standort geschlossen werden müsse, da Nokia ein globales Unternehmen sei.

Zur geplanten Schließung des Nokia-Werks in Bochum siehe auch: