Chancen für Rettung von BenQ Mobile weiter gesunken

Die deutsch-amerikanische Investorengruppe um den ehemaligen DaimlerChrysler-IT-Manager Hansjörg Beha ließ eine selbst gesetzte Frist verstreichen, ohne ihr Angebot zu verbessern oder einen Finanzierungsnachweis zu liefern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 48 Kommentare lesen
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • dpa

Die Chancen für eine Rettung des Kerngeschäfts des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile sind weiter gesunken. Die deutsch-amerikanische Investorengruppe um den ehemaligen DaimlerChrysler-IT-Manager Hansjörg Beha ließ eine selbst gesetzte Frist verstreichen, ohne ihr Angebot zu verbessern oder einen Finanzierungsnachweis zu liefern. Das erfuhr die dpa am Mittwoch aus Verhandlungskreisen. Ursprünglich hatte die Investorengruppe eine Entscheidung bis zum 16. Januar gefordert.

Ein neues Konzept war die Bedingung für eine Entscheidung des Insolvenzverwalters Martin Prager über den Verkauf. Prager fordert von den Investoren vor allem einen Nachweis über die Finanzierung der Übernahme, da die Gläubiger eine erneute Pleite verhindern wollen. Beha hatte in der vergangenen Woche eine Entscheidung bis zum 16. Januar verlangt und sich damit aus Sicht einiger Verhandlungsteilnehmer selbst unter Druck gesetzt, die Nachweise zu liefern.

Beha galt zuletzt als ernsthaftester Interessent für BenQ Mobile. Zahlreiche andere Kandidaten waren bereits ausgeschieden, weil sie die Übernahme nicht hätten stemmen können oder selbst das Interesse verloren. Noch in dieser Woche wird aber ein Angebot von der Hamburger Bacoc-Gruppe erwartet. Allerdings drängt die Zeit, da das Insolvenzverfahren bereits Anfang Januar eröffnet wurde.

In seinem ersten Angebot soll Beha einen Preis in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro für die Reste von BenQ Mobile geboten haben. Angesichts hoher Material- und Lohnkosten war aber fraglich, wie er den laufenden Betrieb finanzieren wollte. Zunächst wollte er an den Standorten München und Kamp-Lintfort mit rund 800 der früher 3000 Mitarbeiter die Produktion wieder starten und bereits im kommenden Weihnachtsgeschäft die Geräte unter neuem Markennamen verkaufen.

Siehe dazu auch:

(dpa) / (jk)