Regulierer: Telekom soll mit der Konkurrenz über VDSL-Netz verhandeln

Die Telekom könne nicht damit rechnen, dass ihr neues Glasfasernetz für VDSL-Anschlüsse gänzlich von der Regulierung ausgenommen werde, meinte der Chef der Bundesnetzagentur.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • dpa

Im Streit um die Regulierung ihres neuen Glasfasernetzes, mit dem VDSL-Anschlüsse mit 50 MBit/s beim Endkunden ermöglicht werden sollen, hat Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die Deutsche Telekom zum Handeln aufgefordert. Ein Netz werde wertvoller für den Betreiber, je mehr Menschen es nutzten. "Ich plädiere daher für Gespräche der Telekom mit den Wettbewerbern", sagte der Behördenchef im Gespräch mit der Financial Times Deutschland. Würde offen gesagt, wie das Angebot an die Wettbewerber aussehe, gäbe es weniger Streit um die Regulierung, erklärte Kurth. Denn die Telekom könne nicht damit rechnen, dass ihr neues Netz gänzlich von der Regulierung ausgenommen werde.

Kurth stellte klar, dass die Telekom keine Möglichkeit habe, den technischen Zugang zum Netz zu verweigern. Es bestehe schon jetzt grundsätzlich ein Anspruch der Wettbewerber auf einen entbündelten Zugang. Möglich sei jedoch, neue Dienste von der Regulierung auszunehmen. Die Telekom hatte den etwa 3,2 Milliarden Euro teuren Auf- und Ausbau des Netzes immer wieder davon abhängig gemacht, in den ersten Jahren Pioniergewinne erzielen zu können; die Regulierungsbehörde soll aber bereits einen Entwurf über eine Regulierungsverfügung bei der EU-Kommission vorgelegt haben.

Zur Auseinandersetzung um die Telekommunikationsregulierung und das geplante VDSL-Netz der Deutschen Telekom siehe auch:

(dpa) / (jk)