IG Metall drängt auf Lösung für BenQ-Auffanggesellschaften

Bisher gebe es rund 1000 Widersprüche von Beschäftigten gegen den Betriebsübergang an BenQ, sagte ein IG-Metall-Sprecher. Sollten die Beschäftigten mit ihren Widersprüchen Recht bekommen, hätten sie noch einen gültigen Arbeitsvertrag mit Siemens.

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  • dpa

Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer drängt den Elektrokonzern Siemens zu weiteren finanziellen Zugeständnissen für die Beschäftigten des insolventen Handy-Herstellers BenQ Mobile. "Wenn es in den nächsten 14 Tagen zu keiner Lösung kommt, denke ich, muss auch darüber nachgedacht werden, den Rücktritt von Herrn Kleinfeld und Herrn von Pierer auf die Tagesordnung zu setzen", sagt Neugebauer in dem ARD-Politikmagazin Report Mainz laut einer Vorabmeldung. Klaus Kleinfeld ist Siemens-Vorstandschef, während sein Vorgänger Heinrich von Pierer mittlerweile Aufsichtsratschef von Siemens ist.

Der taiwanische Elektronikkonzern BenQ hatte vor gut einem Jahr das Handy-Geschäft von Siemens übernommen, seiner deutschen Tochter BenQ Mobile aber vor einigen Wochen den Geldhahn zugedreht, sodass diese Insolvenzantrag stellen musste. Von den rund 3000 Beschäftigten in Deutschland haben 2000 ihre Jobs verloren. Vertreter aus Wirtschaft und Politik hatten sich auf zwei Auffanggesellschaften für die betroffenen Mitarbeiter in Bayern und Nordrhein-Westfalen geeinigt, deren Gesamtfinanzierung aber noch nicht gesichert ist.

Bisher gebe es rund 1000 Widersprüche von Beschäftigten gegen den Betriebsübergang an BenQ, sagte ein IG-Metall-Sprecher. Nach dem Gesetz sei ein solcher Widerspruch zwar einen Monat nach Eingang der entsprechenden Information einzulegen. Die Widersprechenden gingen aber davon aus, dass diese Frist nie angefangen habe, da sie von Siemens nicht umfassend über den Betriebsübergang informiert worden seien. Sollten die Beschäftigten mit ihren Widersprüchen Recht bekommen, hätten sie noch einen gültigen Arbeitsvertrag mit Siemens, sagte der Gewerkschaftssprecher.

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(dpa) / (jk)