Keine Hoffnung mehr für Bochumer Nokia-Werk
Die Schließung des Bochumer Werks ist nicht mehr abzuwenden: Das Management des finnischen Handyherstellers hat die vom Betriebsrat vorgestellten Szenarien verworfen.
Die Schließung des Bochumer Nokia-Werks ist nicht mehr abzuwenden. Bei einem Treffen in Espoo (Finnland) lehnte das Management die Vorschläge des Betriebsrates zum Erhalt des Standorts erneut als "nicht umsetzbar" ab. Zugleich vereinbarten beide Seiten zügige Gespräche über die berufliche Zukunft der betroffenen 2300 Beschäftigten. Das teilten Betriebsrat und Management in einer gemeinsamen Erklärung nach dem Treffen mit. Damit ist das Aus für die bisherigen 2300 Arbeitsplätze bei Nokia selbst sowie knapp 2000 indirekt Betroffene so gut wie endgültig.
Damit vollzog der Betriebsrat eine Wende und verhandelt erstmals über Alternativen zum Werkserhalt. Betriebsrat und IG Metall hatten bisher den Erhalt der Nokia-Produktion als Ziel aller eigenen Bemühungen bezeichnet. Beide Seiten wollen jetzt vorrangig das Ziel verfolgen, "Lösungen für die Zukunft der Nokia-Beschäftigten in Bochum zu finden". Am Mittwoch kommender Woche (20. Februar) wollen die deutsche Nokia-Spitze und der Betriebsrat die Verhandlungen über Alternativen für die betroffenen Mitarbeiter aufnehmen. Bereits am kommenden Donnerstag soll dazu eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Landes Nordrhein-Westfalen sowie von Nokia zu Gesprächen zusammenkommen.
Nokia erneuerte seine Ablehnung aller Vorschläge zur Fortsetzung der Produktion in Bochum. Die Gespräche seien zwar konstruktiv verlaufen, aber die für den Werkserhalt nötige Effizienz werde mit den Betriebsratsplänen nicht erreicht. Der Betriebsrat hatte unter anderem vorgeschlagen, die Produktionskapazität des Standorts unter anderem mit Investitionen von über 14 Millionen Euro zu verdoppeln. "Das Management von Nokia musste diese alternativen Vorschläge leider als nicht umsetzbar bewerten", heißt es dazu in einer Mitteilung. Am 28. Februar will das Unternehmen bei einer Aufsichtsratssitzung in Finnland endgültig über die Schließung entscheiden.
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