Sachsen berät über Qimonda-Hilfspaket
Sachsens Regierung und die Koalitionsfraktionen CDU und SPD beraten am morgigen Dienstag über ein 325 Millionen Euro schweres Rettungspaket für das Dresdner Werk des angeschlagenen Speicherchip-Herstellers Qimonda - Ausgang ungewiss.
Sachsens Regierung und die Koalitionsfraktionen CDU und SPD beraten am morgigen Dienstag über das Rettungspaket für das Dresdner Werk des angeschlagenen Speicherchip-Herstellers Qimonda. Es wird nicht erwartet, dass abschließende Entscheidungen getroffen werden. In Rede steht ein 325 Millionen Euro schweres Rettungspaket, an dem sich Sachsen, der Mutterkonzern Infineon (München) und Portugal beteiligen. Am Dienstag kommt zunächst das Kabinett zu einer Sondersitzung zusammen. Danach sollen die Koalitionsfraktionen über den Stand der Dinge informiert werden.
Das Dresdner Qimonda-Werk mit derzeit rund 3200 Beschäftigten ist mit AMD und Infineon einer der drei großen Chipproduzenten am Halbleiterstandort Sachsen, dem einzigen bedeutenden in Europa. Bis Frühjahr sollen rund 950 Stellen abgebaut werden. Geht Qimonda in Insolvenz, wird eine Sogwirkung befürchtet. Überproduktion und Preisverfall haben zu einem ruinösen Wettbewerb im Halbleitermarkt geführt und Qimonda in Schieflage gebracht.
Seit Mitte Dezember liegt ein neues Hilfspaket für Qimonda auf dem Tisch, das Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) – allerdings ohne Rücksprache mit dem Kabinett – präsentiert hatte. Danach könnte Sachsen 150 Millionen Euro Kapital gewähren, 100 Millionen Euro das Land Portugal mit einem Qimonda-Werk, 75 Millionen Euro der Mutterkonzern Infineon. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hatte Aussagen über eine Rettung des Dresdner Standortes relativiert. "Damit kann man der Lösung ein Stück näher gekommen sein", schränkte er das Verhandlungsergebnis ein.
Hintergrund ist die Tatsache, dass der Mutterkonzern Infineon an dem offerierten Lösungsvorschlag nur zu einem Drittel beteiligt wäre. Zudem hatte Sachsens Regierung das Angebot von 150 Millionen Euro für Qimonda per Kabinettsbeschluss an Bedingungen geknüpft. Danach soll sich unter anderem Infineon ebenfalls mit 150 Millionen Euro am Hilfspaket beteiligen. Das hatte der Konzern jedoch als unzumutbar abgelehnt.
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(dpa) / (pmz)