Nokia: Bochumer Betriebsrat fordert mehr Zeit
Die Beschäftigten des von der Schließung betroffenen Bochumer Werks sollen so spät wie möglich arbeitslos werden, fordert der Betriebsrat. Deshalb sollen Kündigungen erst zum Jahresende erfolgen und anschließend eine Auffanggesellschaft einspringen.
Der Betriebsrat des Bochumer Nokia-Werkes fordert die Verschiebung der geplanten Kündigungen für die von der Werksschließung betroffenen 2300 Beschäftigten. Sie dürften erst zum Jahresende ausgesprochen werden, sagte die Betriebsratsvorsitzende Gisela Achenbach am Freitag in Dortmund nach einer Betriebsversammlung. Die Firmenspitze wolle dagegen ein schnelles Ende und bis zum 30. Juni im Werk das Licht ausmachen. Nach der Kündigung werde für ein Jahr eine Transfergesellschaft gegründet. Für benachteiligte Arbeitnehmer forderte der Betriebsrat zusätzlich eine halbjährige "Nachschaltphase".
An der Betriebsversammlung hatten rund 2000 Beschäftigte teilgenommen. Der Betriebsrat informierte dabei die Belegschaft über die Inhalte der ersten Interessenausgleichsverhandlungen mit der Firmenspitze vom vergangenen Mittwoch. Die Gespräche zwischen Unternehmensleitung, Betriebsrat und IG Metall werden in den nächsten Wochen fortgesetzt. "Wir möchten so spät wie möglich in die Arbeitslosigkeit fallen", sagte Achenbach. Außerdem verlange man von Nokia Abfindungen und Ersatzarbeitsplätze. "Es sind schon sehr viele Firmen, die Interesse haben an uns", sagte Achenbach und sprach von "vielen Angeboten", ohne näher auf Einzelheiten einzugehen. "Wir könnten uns vorstellen, dass bei uns ein Industriepark mit drei bis vier mittelständischen Unternehmen entsteht." Die Räume seien hervorragend.
Die IG Metall-Bevollmächtigte Bochum, Ulrike Kleinebrahm, forderte ein geordnetes Verfahren für die Ersatzarbeitsplätze. "Wir wollen es nicht allein Nokia überlassen. Wir wollen uns unseren Arbeitgeber mit aussuchen." Nokia habe einen Manager abgestellt, der sich mit "guten Firmen" treffe und Verhandlungen über eine Ansiedlung führe. Achenbach sagte, dass sich Nokia bemühe, Arbeitsplätze zu besorgen. Es sei noch offen, ob Nokia das Gelände behalten wolle. Die Betriebsratschefin betonte die Flexibilität der Belegschaft: "Wir machen alles: Waschmaschinen, Kühlschränke. Wir wollen glaubhafte Arbeitgeber, die sich langfristig ansiedeln."
- EU-Kommission: Keine EU-Strukturfondsmittel für Nokia
- Rumänische Gewerkschaft rügt Nokias "neue Form der Sklaverei"
- Verhandlungen über Interessenausgleich bei Nokia beginnen
- Nokia weist Technologiepark in Bochum als "Gerücht" zurück
- Nokia will Technologiestiftung in Bochum gründen
- BMW interessiert sich für Nokia-Werk
- Finnischer Minister findet Nokia-Werksschließung kalt und hart, aber richtig
- NRW-Regierung fordert von Nokia Vorschläge für Ersatzarbeitsplätze
- Keine Hoffnung mehr für Bochumer Nokia-Werk
- 6000 demonstrieren gegen Nokia-Werksschließung
- Nokia-Betriebsrat kündigt "Aktionen" gegen Werksschließung an
- Nokia "erstaunt" über Subventionsrückforderung aus Düsseldorf
- Nordrhein-Westfalen fordert 41 Millionen Euro von Nokia zurück
- Nokia weist Vorwürfe zurück: NRW war über Personalzahlen informiert
- Bericht: Ex-Wirtschaftsminister Schartau wusste von Nokia-Verstößen
- Nokia hat Zusagen um mehr als 300 Stellen unterschritten
- Nokia nennt Angaben über hohe Gewinne in Bochum "irreführend"
- Nokia-Betriebsrätin beklagt Mangel an europäischer Solidarität
- Bochumer Nokia-Werk soll 134 Millionen Euro Betriebsgewinn erzielt haben
- Gewerkschaften planen europaweite Aktion gegen Nokia
- Nokia & Co. pflegen ihr soziales Image – und scheitern oft
- Gewerkschaften planen europaweite Aktion gegen Nokia
- Käufer für Nokias Autoausrüster in Sicht
- Nokia und NRW suchen nach einer Zukunft für Bochum ohne Handywerk
- Nokia-Beschäftigte demonstrieren Kampfbereitschaft für Erhalt des Bochumer Werks
- Nokia verstieß im Bochumer Werk möglicherweise gegen Auflagen
- Betriebsrat: Nokia berechnet Produktionskosten in Bochum falsch
- Pfiffe und Buhrufe in Bochum für Nokia-Bilanz
- Nokia steigert Gewinn massiv
- Bonner Stadtverwaltung will Nokia-Handys eintauschen
- Nokia-Chef verteidigt Werksschließung in Bochum
- Nokia-Chef rechnet mit hohen Kosten für Stilllegung in Bochum
- DGB vermisst soziale Verantwortung bei Nokia
- 15.000 bei Demonstration gegen Schließung des Bochumer Nokia-Werks
- Merkel schaltet sich in Kampf um Nokia-Arbeitsplätze ein
- IG-Metall-Chef: Gespräche mit Nokia ohne Ergebnis
- Politiker kritisieren Subventionspolitik zur Ansiedlung von Unternehmen
- BDI-Präsident: Politiker sollten mit Nokia-Fall keine Globalisierungsangst schüren
- Erste Kündigungen nach angekündigtem Nokia-Aus
- Politiker warnen Nokia vor Image-Verlust
- Gewerkschaft schaltet im Kampf um Nokia-Werk Justiz ein
- Steinbrück kritisiert "Karawanen-Kapitalismus", Merkel verlangt Antworten von Nokia
- "Nokias Lumperei" in Telepolis
- Politiker wechseln aus Protest gegen Nokia ihre Handymarke
- In Rumänien entsteht das "Nokia-Village"
- Nokia wehrt sich gegen Vorwurf des Subventionsmissbrauchs
- Nokia ist nicht gesprächsbereit
- Debatte um Fördermittel für Nokia entbrannt
- Rüttgers warnt Nokia vor Image als "Subventions-Heuschrecke"
- Massive Kritik an Schließung des Bochumer Nokia-Werks
- Nokia verlagert Handy-Produktion von Deutschland nach Rumänien, Ungarn und Finnland
- Nokia-Werk Bochum wird geschlossen
(dpa) / (vbr)