Nokia-Betriebsrat kritisiert Landesregierung
Für Gisela Achenbach, Betriebsratsvorsitzende des Nokia-Werks in Bochum, kommt die Forderung der NRW-Regierung auf Rückzahlung von Subventionen ungelegen: "Dann machen die Finnen erst recht zu."
Der Kurs des Landes Nordrhein-Westfalen im Streit mit Nokia stößt laut einem Zeitungsbericht beim Bochumer Betriebsrat des Handyherstellers auf herbe Kritik. "Die Forderung des Landes in Höhe von 60 Millionen Euro kommt uns nicht gerade gelegen. Wir verhandeln ja gerade mit Nokia über Ersatz-Jobs und Abfindungen", sagte die Betriebsratsvorsitzende Gisela Achenbach den Westfälischen Nachrichten. "Wenn das Land jetzt Nokia verklagt, kommt für uns da nicht mehr raus. Dann machen die Finnen erst recht zu." Nokia will sein Bochumer Werk Mitte dieses Jahres dichtmachen.
Die Betriebsrätin sagte zudem, sie habe "seit Wochen nichts mehr von den zuständigen Stellen innerhalb der Landesregierung gehört." Das Land hatte dem Handy-Konzern eine Frist zur Rückzahlung von 41 Millionen Euro Subventionen zuzüglich Zinsen gesetzt und mit einer Klage gedroht. Konkrete Anzeichen für Ersatzarbeitsplätze oder große Investitionen anderer Investoren in Bochum gebe es zurzeit nicht, sagte Achenbach. Eine weitere Zusammenarbeit mit Nokia schloss die Arbeitnehmervertreterin im Gespräch mit der Zeitung kategorisch aus. "Es geht nur noch um Ersatz-Jobs und Abfindungen. Sonst wollen wir nichts mehr von Nokia. Wir sind fertig mit denen", so Achenbach.
Siehe zur geplanten Schließung des Bochumer Nokia-Werks auch:
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(dpa) / (anw)