Potenzieller BenQ-Investor will Mitarbeiter nicht bezahlen

Die am vergangenen Donnerstag aufgetretene Investorengruppe fordert massive staatliche Zuschüsse, um den Betrieb des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile weiterzuführen.

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Die um die Übernahme des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile bemühte Investorengruppe stellt harte Bedingungen. Zwar will sie 800 ehemalige Mitarbeiter, die bereits in eine Qualifizierungsgesellschaft gewechselt sind, für die Dauer mehrerer Monate wieder beschäftigen. Die Kosten dafür wollen die bislang nicht namentlich in Erscheinung getretenen Investoren allerdings nicht tragen, meldet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe.

Dem Bericht zufolge setzt das Konsortium auf massive staatliche Beihilfen. Von den Landesregierungen Bayerns und Nordrhein-Westfalens erwarten die Interessenten möglicherweise weitaus mehr als bloß die bislang diskutierte Übernahme von Bürgschaften. Allerdings sind noch zahlreiche Fragen völlig ungeklärt. Wenn die öffentliche Hand die geplante Handy-Produktion im gewünschten Umfang unterstützen wollte, so müsste dies auch durch die Europäische Kommission geprüft werden. Deren Zustimmung dürfte allerdings fraglich sein.

Die Beschäftigten in den Qualifizierungsgesellschaften erhalten derzeit insgesamt rund 84 Prozent ihres letzten Nettogehalts. Allein 63 Prozent kommen von der Bundesagentur für Arbeit, den Rest steuert Siemens bei.

Für den kommenden Montag hat NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) ein Gespräch mit Vertretern der Investorengruppe anberaumt, um eine "tragfähige Lösung" für die Standorte Kamp-Lintfort und Bocholt zu finden. Dann werde auch geklärt, welche Finanzpartner tatsächlich hinter der bislang mysteriösen Investorengruppe stecken.

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