Zukunft von BenQ Mobile nach Sitzung des Gläubigerausschusses weiter offen
Auch nachdem zwei der möglichen Investoren dem Gläubigerausschuss des insolventen Handyherstellers ihre Rettungspläne präsentiert haben, gibt es weiter Klärungsbedarf.
Zwei der Interessenten für eine Übernahme des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile haben heute vor dem Gläubigerausschuss ihre Vorstellungen präsentiert. Wie Insolvenzverwalter Martin Prager im Anschluss an die Sitzung am heutigen Dienstagnachmittag mitteilte, habe der Ausschuss die Präsentationen mit Interesse zur Kenntnis genommen, jedoch deutlich gemacht, dass es zahlreiche offene Fragen und entsprechenden Klärungsbedarf gebe. Der Ausschuss ist das Aufsichtsorgan des Insolvenzverwalters und besteht aus Vertretern der Lieferanten, Kreditversicherern, der Bundesagentur für Arbeit, dem Pensionssicherungsverein und der IG Metall.
"Aus Sicht des Gläubigerausschusses braucht es ein glaubwürdiges Fortführungskonzept, ein angemessenes Kaufpreisangebot sowie konkrete Nachweise für eine sichergestellte Finanzierung," erklärte Prager. Bisher habe keiner der beiden Interessenten, die sich auch bereits öffentlich zu Wort gemeldet hatten, damit aufwarten können. Prager wies erneut darauf hin, dass es noch weitere Interessenten für eine Übernahme von BenQ Mobile gäbe. Diese legten jedoch Wert auf Diskretion, entsprechend vertraulich behandle man die Gespräche. Ein IG-Metall-Sprecher bestätigte gegenüber dpa: "Es gab kein entscheidungsfähiges Angebot." Mit mindestens einem der beiden Interessenten, die bei der Sitzung ihre Rettungskonzepte vorgestellt hatten, solle aber weiter verhandelt werden.
Zu den Interessenten gehört eine deutsch-amerikanische Investorengruppe um den ehemaligen DaimlerChrysler-IT-Manager Hansjörg Beha. Sie will die Handy-Produktion des insolventen Unternehmens im Falle einer Übernahme nach eigenen Angaben so schnell wie möglich wieder aufnehmen. "Wir können sofort starten", sagte Beha der dpa. Zunächst wollten die Investoren 800 der ursprünglich mehr als 3000 BenQ-Mobile-Mitarbeiter übernehmen. Über die Finanzierung der Arbeitsplätze besteht aber weiterhin Uneinigkeit.
Der zweite Interessent, die US-Firma Sentex Sensing, könnte sich Medienberichten zufolge die Übernahme sogar von 1700 Mitarbeitern vorstellen und ist laut seinem Präsidenten Henrik Rubinstein ebenfalls zur Handyproduktion bereit. Allerdings wurden in Branchenkreisen Zweifel an der Finanzkraft des Unternehmens angemeldet. Wie die Investorengruppe um Beha soll Sentex konkrete Bedingungen für eine Übernahme von BenQ Mobile geäußert haben, die allerdings zunächst nicht bekannt wurden.
Ein IG-Metall-Sprecher äußerte sich zurückhaltend zu den Aussichten der möglichen Rettungskonzepte. Bisher seien noch keine Details über die Pläne von Sentex Sensing bekannt, zudem sei der Vorschlag der Investorengruppe um Beha, BenQ-Mobile-Mitarbeiter zumindest anfangs kostenfrei zu beschäftigen, "schon aus juristischen Gründen" nicht machbar. Beha selbst wies dies im Gespräch mit dpa zurück. "Wir haben nie gesagt, dass die Menschen gratis arbeiten sollen."
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