Betriebsrat fordert mehr Engagement des Bundes bei BenQ Mobile

Mit Hinweis auf die staatliche Intervention bei der Pleite des Holzmann-Baukonzerns fordert der Betriebsrat vom Bund, sich stärker für den High-Tech-Standort Deutschland einzusetzen.

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  • dpa

Zur Rettung der BenQ-Mobile-Standorte hat der Betriebsratsvorsitzende Michael Leucker ein stärkeres Engagement des Bundes angemahnt. Im Falle des Bauunternehmens Philipp Holzmann habe sich der Staat in einer existenziellen Situation eingeschaltet, sagte er am Donnerstag der dpa. Bei BenQ Mobile gehe es darum, High-Tech in Deutschland zu halten. Dabei stünden nicht nur Arbeitsplätze beim Handyhersteller auf dem Spiel, sondern noch einmal genauso viele in der Zulieferindustrie. Bis zur Ankündigung der Insolvenz im vergangenen Herbst waren bei BenQ Mobile in München, Kamp-Lintfort und Bocholt rund 3000 Menschen beschäftigt.

Die bisher bekannten Investorenkonzepte hätten Substanz, betonte Leucker. Allerdings müsse noch materiell nachgelegt werden. Eine Sprecherin des Insolvenzverwalter bestätigte, dass derzeit kein unterschriftsreifes Angebot irgendeines Investors vorliege. Man sei den Gläubigern verpflichtet, nicht unter einem bestimmten Wert zu verkaufen. Aber nicht nur ein guter Kaufpreis, auch ein entsprechendes Fortführungskonzept müsse vorliegen. Jetzt seien die Investoren am Zuge, hieß es.

Zuletzt hatte sich die Hamburger Bacoc-Gruppe zu Wort gemeldet. Sie will bis zum 19. Januar ein Angebot für BenQ Mobile vorlegen. Eine Frist gibt es nach Angaben des Insolvenzverwalters nicht. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums bestätigte, dass sich in den vergangenen Wochen 15 mögliche Interessenten beim Land nach den Regeln für Bürgschaften erkundigt hatten. BenQ gehörte bis Mitte 2005 zum Siemens-Konzern und wurde dann an die taiwanische BenQ verkauft.

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(dpa) / (vbr)